Neue Wege in der NRW-Lehrer*innenbildung mit dem Forschungsprojekt ?InDigO“
Mit offenen Bildungsressourcen und in Lerngemeinschaften in die Zukunft der Hochschullehre: Vor wenigen Wochen ist das nordrhein-westf?lische Landesportal für Studium und Lehre, ?Open Resources Campus NRW“ (ORCA.nrw), er?ffnet worden, welches qualit?tsgeprüfte Angebote für das digital gestützte Lehren und Lernen an Hochschulen bereitstellt. In verschiedenen F?rderlinien des Landes NRW und in Kooperation mit der Digitalen Hochschule NRW entstehen momentan Inhalte im sogenannten ?Open Educational Resources“-Format (OER), die demn?chst über das Portal heruntergeladen, genutzt, ver?ndert und in neuer Version durch andere Nutzer*innen wieder hochgeladen werden k?nnen. Um die Integration dieser Inhalte in die bildungswissenschaftliche Lehre zu untersuchen, ist an der Universit?t Paderborn nun das Kooperationsprojekt ?Inklusion und Digitalisierung im OER-Format lernen, weiterentwickeln und verbreiten“ (InDigO) gestartet, welches neue Wege in der Lehrer*innenbildung beschreitet. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) f?rdert das Initiativvorhaben von Prof. Dr. Petra Büker vom Paderborner Institut für Erziehungswissenschaft, Prof. Dr. Gudrun Oevel aus dem Paderborner Zentrum für Informations- und Medientechnologien (IMT) und Prof. Dr. Anna-Maria Kamin, Bildungswissenschaftlerin an der Universit?t Bielefeld, für die n?chsten zwei Jahre mit rund einer Million Euro.
In Kooperation mit sieben lehrerbildenden Hochschulen des Landes NRW und unter Konsortialführung der Universit?t Paderborn soll beispielhaft gezeigt werden, wie und unter welchen Voraussetzungen Lehrende in den Studieng?ngen Grundschulp?dagogik, Sonderp?dagogische F?rderung sowie Lehramt für Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen die über ORCA.nrw frei zug?nglichen Ressourcen zu den Themen Inklusion und inklusive Medienbildung in ihre Lehre einbinden k?nnen. Beteiligt sind neben Paderborn und Bielefeld auch Bildungswissenschaftler*innen der Universit?ten aus Dortmund, Duisburg-Essen, K?ln, 365体育_足球比分网¥投注直播官网gen und Wuppertal sowie die ORCA.nrw-Gesch?ftsstelle an der Ruhr Universit?t Bochum.
Mit Lerngemeinschaften zur Innovation der Hochschullehre
?Die Querschnittsthemen Inklusion und Digitalisierung bilden aktuelle und obligatorische Bestandteile des Lehramtsstudiums, sowohl in den Bildungswissenschaften als auch in den Fachdidaktiken aller Schulformen. Daher gehen wir von einer gro?en Reichweite der Ergebnisse aus. Das Projekt soll grundlegende, transferf?hige Erkenntnisse über Gelingensbedingungen für eine neue ?Kultur des Teilens‘ von digitalen Ressourcen durch Dozierende und Studierende erbringen“, skizziert Büker die Forschungsziele.
Konkret werden für ?InDigO“ sogenannte ?Learning Communities“, also universit?tsübergreifende Kooperationen von Lehrenden und Studierenden, gebildet. Lehramtsstudierende bearbeiten in Teams die auf ORCA.nrw verfügbaren OER-Materialien zur F?rderung von inklusions- und gleichzeitig digitalisierungsbezogenen Kompetenzen und entwickeln sie weiter. ?Dies entspricht dem Gedanken, dass das Landesportal nicht als statischer ?Materialschrank‘ konzipiert ist, sondern sich als Beitrag zu einer neuen Lehr- und Lernkultur versteht, in der offene, digitale Bildungsressourcen in kollaborativen Lerngemeinschaften geteilt werden“, so die auf inklusive Medienbildung spezialisierte Wissenschaftlerin Kamin.
Die Projektinitiatorinnen k?nnen bereits auf gemeinsame Erfahrungen in der Entwicklung von OER-Ressourcen zurückgreifen. Wie die angestrebte Innovation der Hochschullehre konkret umgesetzt werden kann, welche Bedarfe bei Studierenden und Lehrenden zu berücksichtigen sind und welche Faktoren zu erfolgreichen Lernprozessen bei künftigen Lehrkr?ften beitragen, soll im Rahmen eines gestaltungs- und entwicklungsorientierten Forschungsansatzes für den Professionalisierungsbereich ?Inklusion“ untersucht werden. Die Initiatorinnen rechnen bis Ende 2023 mit transferf?higen Erkenntnissen für andere F?cher, für die Hochschuldidaktik und hinsichtlich der Anforderungen an die technische Infrastruktur. ?Für die Entwicklung der erforderlichen Technikumgebung ist eine enge Kooperation mit der Gesch?ftsstelle des Landesportals vorgesehen“, erkl?rt Oevel. ?ber ?ffentliche Tagungen und eine Vernetzung mit Projekten zur Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung sollen die Ergebnisse des Pilotvorhabens breit diskutiert und in ein nachhaltiges Nutzungskonzept überführt werden.