Pa­der­bor­ner Wis­sen­schaft­ler ent­wi­ckeln mo­bi­le vir­tu­el­le Lern­r?u­me

 |  Forschung

Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen

Ein digitaler Klassenraum soll es jungen Menschen erm?glichen, bei Krankheit und langen Krankenhausaufenthalten nicht den Anschluss zu verlieren und die schulische oder berufliche Ausbildung weiterzuführen. Als Plattform dient dafür der mobile kooperative Schreibtisch ?MokoDESK“. Die Fachgruppe ?Kontextuelle Informatik“ des Heinz Nixdorf Instituts der Universit?t Paderborn hat die Software entwickelt, die nun in enger Kooperation mit den Projektpartnern von der coactum GmbH aus Paderborn ausgebaut wurde. Ziel des Forschungsprojekts ?Mobile virtuelle Lernr?ume zur individuellen Unterstützung von jungen Menschen mit schweren Erkrankungen“ (kurz: MoviLe) war es, durch den Einsatz innovativer Medien die Chancengleichheit unter Schüler*innen zu verbessern und Nachteile, die durch das Vers?umen von regul?ren Unterrichtsstunden entstehen, zu reduzieren und auszugleichen. Das dreij?hrige Projekt wurde im Rahmen des Programms ?Erasmus+“ von der Europ?ischen Union mit ca. 100.000 Euro gef?rdert.

Bei dem Programm handelt es sich um einen vollst?ndig ausgestatteten virtuellen Lernraum, der online-gestützte Lern- und Arbeitsformen erm?glicht. Eine Besonderheit ist der individuelle Betreuungsprozess: Es k?nnen sowohl Einzelakteure als auch Gruppen unterstützt und gef?rdert werden. Dafür gibt es einen Ort des Austauschs. Die Software f?rdert ihre Nutzer*innen darin, Kompetenzen zu erwerben, die sonst im Unterricht vermittelt werden und schafft dafür die Atmosph?re eines digitalen Klassenraums, der den Schulalltag abbildet. Durch die Plattform erfolgt eine Dokumentation der Lernfortschritte. Ziel war es, den ?MokoDESK“ flexibel und praxisnah zu gestalten, sodass bestm?glich auf die Bedürfnisse der erkrankten Kinder und Jugendlichen eingegangen werden kann. Schon die erste Version des Programms wurde 2014 mit dem E-Learning Award in der Kategorie ?Learning Communities“ ausgezeichnet. Nun wurde die Software w?hrend der dreij?hrigen Projektlaufzeit um einige Funktionen erweitert.

?Eine Besonderheit des Projekts war der l?nderübergreifende, praxisnahe Austausch, der verschiedenste Perspektiven vereint“, erkl?rt Dr. Harald Selke von der Fachgruppe ?Kontextuelle Informatik“ des Heinz Nixdorf Instituts der Universit?t Paderborn. Beteiligt waren Partner aus Deutschland und ?sterreich: die Bezirksregierung Detmold, der Landesschulrat für Ober?sterreich, das Bildungsnetz F?rderung: Individuell e. V., die P?dagogische Hochschule der Di?zese Linz sowie Schulen in Bielefeld und Linz. Unter Leitung der v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel arbeitete das Projektteam in den letzten drei Jahren daran, den ?MokoDESK“ weiter auf die Zielgruppe zuzuschneiden. Die Heilst?ttenschule Linz, die Dothanschule Bielefeld-Bethel, LARS Lernen auf Reisen Schule und die JuLe Internetschule nutzen das Programm bereits.

In Zukunft wird der ?MokoDESK“ von dem Projektpartner coactum GmbH übernommen, da dieser über die n?tigen Kenntnisse und Ressourcen verfügt, um die Software dauerhaft zu managen und fortlaufend zu verbessern. Die Verantwortlichen stehen auch weiterhin in engem Austausch mit Lehrkr?ften und Nutzer*innen der Software. Unter den Projektpartnern ist bereits ein neues Projekt geplant, das sich in einem ?hnlichen Kontext bewegt.

Weitere Informationen unter: www.movile.info

Foto (Universit?t Paderborn, Besim Mazhiqi): Wissenschaftler der Universit?t Paderborn entwickelten mobile virtuelle Lernr?ume zur individuellen Unterstützung von jungen Menschen mit schweren Erkrankungen.

Kontakt

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Dr. Harald Selke

Kontextuelle Informatik (bis 2019) / Heinz Nixdorf Institut

Lehre, Forschung im Bereich Kontextuelle Informatik