Deutsch-lateinamerikanische Kulturvermittlung im Zeichen von Popkultur und Wissenschaft
Lateinamerikanische Popkulturen haben weltweit Einzug in verschiedenste Medien und Br?uche gehalten. Von Bedeutung sind sie vor allem für niedrigschwellige Kommunikation und schnellen Austausch. Wie k?nnen sie zum Katalysator von Kulturvermittlung werden und welchen Stellenwert haben sie für kulturelle Aushandlungsprozesse? Wer mehr über Lateinamerika und seine Verflechtungen mit Deutschland erfahren m?chte, kann an der Universit?t Paderborn jetzt einen neuen Master-Studiengang belegen: ?PopMediaCulture: deutsch-lateinamerikanische Kulturvermittlungen“ startet im kommenden Wintersemester und zeichnet sich durch einen hohen Anteil an forschungs-, medien- und musikpraktischen Lehrinhalten aus. Unterrichtssprachen sind Spanisch und Deutsch. Der Studiengang ist zulassungsfrei und hat eine Regelstudienzeit von vier Semestern. Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Bereich Kultur-, Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften sowie Spanischkenntnisse auf B2-Niveau. Interessierte k?nnen sich ab dem 1. Juni für den Masterstudiengang bewerben.
?Lateinamerika hat sich im 21. Jahrhundert zu einem zentralen Kulturraum für Deutschland entwickelt. Popkultur spielt dabei als wesentliches Feld der Aushandlungsprozesse eine wichtige Rolle – zum Beispiel in Comics, Filmen, Literatur, Musik oder Theater“, erkl?rt Prof. Dr. Sabine Schmitz vom Institut für Romanistik. Zusammen mit ihren Kolleg*innen Prof. Dr. Annegret Thiem, ebenfalls Romanistik, Prof. Dr. Beate Flath, Prof. Dr. Christoph Jacke und Prof. Dr. Heinrich Klingmann, alle vom Fach Musik, hat sie den international ausgerichteten Studiengang entwickelt. Zentraler Bestandteil ist ein Studienaufenthalt an einer lateinamerikanischen Universit?t, bei dem die Studierenden Bildungs- und vor allem Kultureinrichtungen kennenlernen, die sich mit medialen Popkulturen interdisziplin?r auseinandersetzen.
Derzeit sind in das Studien- und Austauschprogramm Universit?ten aus Argentinien (Buenos Aires), Chile (Santiago de Chile) und Kolumbien (Universidad de Caldas) eingebunden. In gemeinsamen Projekten bearbeiten Studierende Fragestellungen deutsch-lateinamerikanischer Kulturvermittlungen auf Basis wissenschaftlicher Theorien. Sowohl am Institut für Romanistik als auch am Fach Musik verfügen die Studiengangsverantwortlichen über eine einschl?gige Expertise. Dazu Prof. Dr. Christoph Jacke: ?Mit dem deutschlandweit einmaligen Forschungs- und Lehrbereich Popul?re Musik und Medien am Fach Musik k?nnen wir auf eine ca. zwanzigj?hrige Erfahrung in der integrativen Ausbildung zwischen Wissenschaft, Musik-, Medien- und Managementpraxis zurückgreifen.“
Studierende erlernen neben theoretischen und methodischen Inhalten auch grundlegende Fertigkeiten auf dem Gebiet der Digital Humanities, also der digitalen Kulturwissenschaften. Absolvent*innen finden damit in den Bereichen Kulturpolitik und -vermittlung, Musik-, Medien- und Kreativindustrie, Journalismus, PR/Werbung, Management sowie in unterschiedlichen Kulturbetrieben wie Galerien, Museen, Kulturzentren oder dem Theater berufliche T?tigkeitsfelder. ?Als Vermittler*innen, Moderator*innen und Mediator*innen innerhalb und zwischen unterschiedlichen Kulturen, Akteuren und Institutionen stehen den Absolvent*innen eine Vielzahl an spannenden beruflichen M?glichkeiten mit vielversprechenden Zukunftsaussichten offen“, ist Prof. Dr. Beate Flath überzeugt.
Universit?tspr?sidentin Prof. Dr. Birgitt Riegraf, die selbst in Lateinamerika geforscht hat, freut sich auf die Etablierung des neuen Studienangebots: ?Die Einführung des Studiengangs ist ein wichtiger Baustein für die Internationalisierung der Universit?t Paderborn. In Lateinamerika leben mehr als 500 Millionen Menschen in über 20 portugiesisch- und spanischsprachigen L?ndern, die hervorragende Universit?ten haben.“