Universit?t und Werbegemeinschaft haben wertvolle Erkenntnisse gewonnen
Vor rund zwei Jahren haben Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Beverungen von der Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit ihren Projektpartnern die Service-Applikation smartmarket? vorgestellt. Eng eingebunden in das Projekt waren die Werbegemeinschaft Paderborn und das Citymanagement. Die L?sung war als Erlebnis-App projektiert, mit der Einzelh?ndler*innen und Kund*innen vor Ort auf befristete Angebote aufmerksam machen konnten. Nun wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gef?rderte Forschungsprojekt planm??ig abgeschlossen. Die Projektpartner zogen ein positives Fazit, sehen aber auch noch Verbesserungspotenzial, sollte die App erfolgreich dauerhaft am Markt platziert werden.
Gro?es Lob zollte Prof. Dr. Daniel Beverungen allen Beteiligten: ?Beim Projekt smartmarket? handelte es sich um ein sehr anwendungsnahes Forschungsvorhaben, das Wissenschaft und Praxis auf vielen Wegen zusammengebracht hat. Wir haben wertvolle Erkenntnisse gewonnen und gezeigt, was technisch m?glich ist.“ Vor allem der niedrigschwellige Zugang für H?ndler*innen und Kund*innen gleicherma?en sei eine gro?e Herausforderung gewesen. Zentrales Element war die Beacon-Technologie: Die handtellergro?en Beacons wurden in Ladenlokalen oder – zum Liborifest und w?hrend des Weihnachtsmarktes – an den Gesch?ften der Schausteller*innen platziert und sendeten permanent Funksignale aus. Die Beacons verbanden sich per Funksignal mit einem Smartphone in der N?he, auf dem die App installiert war, und zeigten das entsprechende Angebot an.
Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Paderborn, lobt den einfachen Zugang: ?Die teilnehmenden Unternehmen hatten die Chance, ohne gro?e technische Kenntnisse Angebote einzustellen und zu bewerben.“ ?Mittlerweile haben vor allem die gro?en Filialisten ihre eigenen Apps und spielen über diesen Kanal Kundenvorteile aus“, sagt Citymanager Heiko Appelbaum. ?Kleine Unternehmen haben aber oft nicht die finanzielle M?glichkeit, eine App entwickeln zu lassen. Hier setzte die smartmarket?-App an: Gemeinsam haben wir für den inhabergeführten Einzelhandel, die Gastronomie und andere Partner neue, digitale M?glichkeiten geschaffen, Kunden zu gewinnen und zu halten.“
Bei der Anzahl der Beteiligten – sowohl im Einzelhandel als auch auf Seite der Kunden – sei noch Luft nach oben gewesen. ?Wir haben gelernt, dass der Wunsch nach Digitalisierung zwar vorhanden, aber für Viele nicht greifbar ist“, sagt Prof. Dr. Daniel Beverungen. ?Die Digitale Transformation muss im Kopf stattfinden – sowohl beim Kunden als auch beim H?ndler.“ Vom Potenzial der App smartmarket? sind alle Projektbeteiligten überzeugt. ?Gerade die Corona-Krise zeigt uns, dass digitale L?sungen auch im station?ren Einzelhandel eine gro?e Bedeutung haben“, sagt Heiko Appelbaum. Dabei müsse es nicht immer ein reiner Webshop sein.
Für Uwe Seibel ist ein weiterer Aspekt wichtig: ?Wir haben mit unserem Projekt die H?ndlerschaft sensibilisiert und werden die Digitalisierung seitens der Werbegemeinschaft weiter aktiv vorantreiben.“
Die App smartmarmet? wurde w?hrend eines Feldexperiments und einer darauffolgenden Feldstudie von interessierten Nutzer*innen ausprobiert: In der Projektlaufzeit haben insgesamt 2.445 Nutzer*innen die App smartmarket? auf ihrem Smartphone installiert. Die eingestellten Angebote wurden t?glich bis zu 8.000 Mal aufgerufen. Besonders gro? war der Zuspruch w?hrend der Sonderveranstaltungen (Libori, Weihnachtsmarkt). Am aktivsten waren Gastronom*innen und Schausteller*innen bei der Einstellung attraktiver Angebote. 365体育_足球比分网¥投注直播官网 nachgefragt waren seitens der Nutzer*innen Rabattangebote und Bonusgaben.
?Mithilfe von smartmarket? lassen sich Besucherfrequenzen anonym auswerten und besonders beliebte Orte ausfindig machen, um davon ausgehend weiterführende Konzepte für eine attraktive und belebte Innenstadt zu entwickeln“, sagt Ingo Berendes, Mitarbeiter im Forschungsprojekt. Die gewonnenen, anonymisierten Daten werden jetzt von den Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn weiter ausgewertet. Die Werbegemeinschaft Paderborn sucht nach M?glichkeiten, das Projekt im Rahmen ihres Digitalprogramms ver?ndert fortzuführen. Dies sei nach Angaben von Uwe Seibel in Verbindung mit dem Projekt hasentaler.de denkbar.
Text: Heiko Appelbaum