Die Rol­le des Men­schen in der di­gi­ta­li­sier­ten Ar­beits­welt: Ta­gung von NRW-For­schungs­kol­leg und For­schungs­schwer­punkt mit Fes­t­akt

 |  Forschung

Wenn Menschen und technische Systeme ihre Arbeit gemeinsam erledigen, hat das Folgen für die Besch?ftigten. Wie lassen sich potentielle Probleme der ?Arbeit 4.0“ frühzeitig abwenden und Risiken in Chancen umwandeln? Damit befassen sich zwei gemeinsame Einrichtungen der Universit?ten Bielefeld und Paderborn: das NRW-Forschungskolleg ?Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten“ und der Forschungsschwerpunkt ?Digitale Zukunft“. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen f?rdert das Forschungskolleg ab diesem Monat für weitere dreieinhalb Jahre. Auf einer Tagung im Zentrum für interdisziplin?re Forschung (ZiF) der Universit?t Bielefeld am Donnerstag, 17. Januar, von 9.15 bis 16 Uhr diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis über die Rolle des Menschen in der digitalisierten Arbeitswelt.

?Technologische Neuerungen lassen sich nutzen, um die Arbeit zu verbessern. Das haben manche Firmen noch nicht ausreichend beherzigt“, sagt der Psychologie-Professor Dr. Günter Maier von der Universit?t Bielefeld. Er und der Informatik-Professor Dr. Gregor Engels von der Universit?t Paderborn sind die Sprecher des Forschungskollegs und des Forschungsschwerpunkts. ?Intelligente Systemen k?nnen Besch?ftigte etwa dabei unterstützen, ihre Arbeit effizienter zu organisieren“, sagt Gregor Engels. ?Auch k?nnen sie k?rperlich schwere oder gef?hrliche Aufgaben übernehmen und so entlasten.“

Auf dem Programm der Tagung stehen zwei Hauptvortr?ge, wissenschaftliche Impulsreferate, zwei Podiumsdiskussionen und der offizielle Festakt zur Verl?ngerung des NRW-Forschungskollegs. Den ersten Hauptvortrag mit dem Titel ?Digitale Zukunft – wo bleibt der Mensch?“ h?lt der Technikphilosoph Professor Dr. Armin Grunwald. Grunwald leitet das Büro für Technikfolgen-Absch?tzung beim Deutschen Bundestag sowie das Institut für Technikfolgenabsch?tzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Den zweiten Hauptvortrag mit dem Titel ?Auf dem Weg zu Arbeit 4.0 – dem Wandel der Arbeitswelt begegnen“ h?lt Jana Sch?nefeld, Mitglied der Gesch?ftsleitung des Unternehmens Hettich. In den beiden Podiumsdiskussionen mit Forschenden und Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Gewerkschaften geht es einerseits um die nicht-technische Perspektive auf die Digitalisierung der Arbeit, die etwa soziale und psychologische Aspekte umfasst, und andererseits um die technische Perspektive auf das Thema.

Der Festakt zur Verl?ngerung der F?rderung des NRW-Forschungskollegs ?Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten“ ist für 15 Uhr angesetzt. Die Gru?worte sprechen: Klaus Kaiser, parlamentarischer Staatssekret?r im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universit?t Bielefeld, und Professorin Dr. Birgitt Riegraf, Pr?sidentin der Universit?t Paderborn.

Das gemeinsame NRW-Forschungskolleg ?Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten“ der Universit?ten Paderborn und Bielefeld erforscht die Auswirkungen der Digitalisierung am Arbeitsplatz. Die 13 Doktorandinnen und Doktoranden des Kollegs erforschen neue soziale Infrastrukturen, die Antworten auf die rasante technologische Entwicklung finden und so dem Menschen über sein gesamtes Arbeitsleben nützen. Solche Infrastrukturen betreffen etwa Gesundheitsmanagement, lebenslanges Lernen, Laufbahnmodelle und Wissensmanagement. Das NRW-Forschungskolleg startete im Mai 2014. In der zweiten Phase ab Januar 2019 wird das Kolleg bis Juni 2022 mit 2,2 Millionen Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gef?rdert.

Der Forschungsschwerpunkt ?Digitale Zukunft“ wird ebenfalls von beiden Universit?ten organisiert. Er entwickelt wissenschaftliche Grundlagen, um Besch?ftigte, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Selbstst?ndige und Privatpersonen bei der aktiven Gestaltung des digitalen Wandels zu unterstützen. In interdisziplin?ren Teams kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem aus Betriebswirtschaft, Elektrotechnik, Informatik, Psychologie und Soziologie. Der Forschungsschwerpunkt l?uft seit Januar 2017 und wird bis Dezember 2020 mit zwei Millionen Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gef?rdert.

Weitere Informationen:

Programm der Tagung ?Der Mensch in der digitalisierten Welt“:
http://www.upb.de/fkfs2019


Kontakt:

Prof. Dr. Gregor Engels, Universit?t Paderborn
Fakult?t für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik
Telefon: 05251 60-6817
E-Mail: engels@upb.de

Prof. Dr. Günter Maier, Universit?t Bielefeld 
Fakult?t für Psychologie und Sportwissenschaft 
Telefon: 0521 106-4511, -6875 (Sekretariat)
E-Mail: ao-psychologie@uni-bielefeld.de

Foto (Thomas Thissen, Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Günter Maier (li.) und Prof. Dr. Gregor Engels forschen dazu, wie sich die Digitalisierung positiv für Besch?ftigte gestalten l?sst.