Am Mittwoch, 9. Mai, fand an der Universit?t Paderborn im H?rsaalgeb?ude G eine Podiumsdiskussion zum Thema ?Gewalt, Menschenverachtung, Homophobie und Sexismus im Rap“ statt. Anlass war die Einladung der Hip-Hop-Gruppe ?187 Strassenbande“ zum diesj?hrigen AStA-Sommerfestival auf dem Campus der Universit?t, die bereits im Vorfeld Diskussionen ausl?ste.
Insgesamt 450 interessierte Besucherinnen und Besucher kamen um 19 Uhr in den H?rsaal, um die anderthalbstündige Podiumsdiskussion mitzuverfolgen. Das Podium war besetzt mit: Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Pr?sidentin der Universit?t Paderborn, Julius Erdmann, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), Dominik N?sner, Referent des AStA und verantwortlich für das AStA-Sommerfestival, Wilfried Hageb?lling, Paderborner Künstler, Jun.-Prof. Dr. Beate Flath, Eventmanagement Popul?re Musik, Medien und Sport, Sarah Schauberger, Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn, und Rapper Jennifer Gegenl?ufer. Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Lea Hansjürgen.
Beim gegenseitigen Austausch verwies Birgitt Riegraf auf die #metoo-Debatte und untermauerte gleichzeitig, dass es schwer verst?ndlich sei, wenn derartigen Aussagen, wie sie in den Songtexten der 187 Strassenbande get?tigt würden, nicht widersprochen werde. Verbote seien aber nicht der richtige L?sungsansatz, um auf die Problematik aufmerksam zu machen: ?Es gibt keinen einfachen Umgang damit. Verbote machen diese Musik erst interessant. Wenn man aber eine Distanz zu dieser Musik gewonnen hat, wird mit der Identifikation gebrochen. Die Tatsache, dass wir darüber diskutieren, ist ein erster Schritt, der zeigt, dass wir damit nicht einverstanden sind. Man kriegt das nur über Reflexionsprozesse hin, nicht über Verbote.“
Sarah Schauberger merkte an, dass es bei der Diskussion nicht um die Frage gehe, ob diese Art von Musik Kunst sei oder nicht, vielmehr habe Musik eine Wirkungsmacht, über die man sich bewusst sein sollte. Dementsprechend seien sexistische und gewaltverherrlichende Botschaften in Songs keineswegs zu verharmlosen. ?Sexismus f?ngt nicht da an, wo es um Gewalt gegen Frauen geht“, führte Schauberger weiter fort und machte darauf aufmerksam, dass fast keine Musikerinnen beim diesj?hrigen AStA-Sommerfestival vertreten seien, was ein grunds?tzliches Problem in der Musikgeschichte und -industrie sei.
Sexismus werde unterschiedlich wahrgenommen, so Jennifer Gegenl?ufer, weswegen ?Battle-Rap“ als ein gegenseitiger Austausch bzw. einem ?Voneinander Lernen“ betrachtet werden sollte. Julius Erdmann betonte zum Schluss, dass man sich darum bemühen würde, die Ma?st?be beim Festival in Zukunft anders zu setzen, um einerseits Sexismus keine Bühne mehr zu geben und andererseits das Festival weniger nach kommerziellen Richtlinien zu konzipieren.