Uni­ver­si­t?t Pa­der­born: Ers­te und welt­weit ein­zi­ge Ausstel­lung ?Un­sicht­ba­re Bil­der“

Das Department Chemie der Universit?t Paderborn rief kürzlich junge und jung gebliebene Künstlerinnen und Künstler auf, sich an einer Ausstellung ?Unsichtbare Bilder“ zu beteiligen. Die Bilder sind transparent und lassen sich nur mit Hilfe von Polarisationsfiltern sichtbar machen. Die Mitglieder des Organisationsteams sind beeindruckt von der Kreativit?t der Schaffenden. Die ersten Beitr?ge k?nnen bereits im Internet bewundert werden: http://chemie.uni-paderborn.de/aktuelles/nrw-tag/. Dort findet man auch eine technische Anleitung sowie die Kontaktadresse zum Anfordern der erforderlichen Polarisationsfilter. Weitere Exponate werden noch bis zum 7. September entgegen genommen.

Der optische Effekt der Doppelbrechung, der den ungew?hnlichen Eigenschaften der Bilder zugrunde liegt, steht in engem Bezug zur Forschung der Arbeitsgruppe ?Flüssigkristalle“ im Fachgebiet Physikalische Chemie. Diese Arbeitsgruppe untersucht Flüssigkeiten mit richtungsabh?ngigen Eigenschaften, die z. B. in Flachbildschirmen (Liquid Crystal Displays, LCD) eingesetzt werden. Zur Herstellung der unsichtbaren Bilder wird ein doppelbrechender Plastikfilm verwendet, z. B. durchsichtiges Klebeband. Moderne Flachbildschirme nutzen denselben optischen Effekt, aber dort wird anstelle des Plastikfilms eine doppelbrechende Flüssigkeit verwendet. Im Bildschirm ?ndert sich die Ausrichtung der Moleküle beim Anlegen einer elektrischen Spannung, und so kann jeder Bildpunkt zwischen hellen und dunklen Zust?nden hin- und hergeschaltet werden. Das ist zwar bei den Exponaten der Ausstellung bisher nicht vorgesehen, aber wer sich den Spa? g?nnt, ein unsichtbares Bild herzustellen, bekommt doch nebenbei ein Gespür, wie Flüssigkristallbildschirme funktionieren.