Er­folg­reich: Uni­ver­si­t?­ten Er­lan­gen-Nürn­berg und Pa­der­born ver­an­stal­te­ten wirt­schafts­p?d­ago­gi­sches Dok­to­ran­den­se­mi­nar

In der Zeit vom 4. bis 5. April 2017 trafen sich turnusm??ig Doktoranden der Paderborner Wirtschaftsp?dagogen des Departments 5, Nicole Kimmelmann, H.-Hugo Kremer, Peter F. E. Sloane und von Karl Wilbers (FAU Erlangen-Nürnberg), um sich gegenseitig über den Stand ihrer Arbeiten auszutauschen, gleichzeitig aber von ihren betreuenden Professoren über aktuelle wissenschaftliche Methoden und Entwicklungen informiert zu werden. Ein geselliges Abendprogramm rundete das mit 21 Doktoranden gut besuchte Seminar ab.

Was Generationen von Promovierenden mehr oder weniger leidvoll erfahren mussten, bleibt den Doktoranden der Universit?ten Paderborn und Erlangen-Nürnberg erspart: Statt sich einsam und isoliert durch ihre jeweiligen Themen zu mühen, bleiben sie durch das j?hrliche Treffen und die daraus resultierende Vernetzung immer im Gespr?ch und up to date. So lassen sich nicht nur überflüssige Redundanzen vermeiden. Die st?ndige Reflexionsm?glichkeit im gegenseitigen Feedback und eine permanent stattfindende Methodendiskussion dienen auch der Sicherung und Erh?hung der wissenschaftlichen Qualit?t der laufenden Dissertationen.

Prof. Dr. Karl Wilbers von der Friedrich-Alexander-Universit?t er?ffnete den Reigen mit einem Vortrag über die ?Paradigmatisch-forschungsmethodische Orientierung der Nürnberger Wirtschaftsp?dagogik“ und deren Methodik und definierte das Doktorandenseminar als einen ?Zwischenraum, der zu gemeinschaftlichen, konstruktiven Diskussionen führen solle: Wir wollen mit dem Doktorandenseminar ein Fundament schaffen, von dem aus wir designbasierte Forschung mit Respekt und Vertrauen diskutieren k?nnen.“ Dabei positionierte sich Wilbers als ?Sucher nach dem rechten Weg“, auf dem die Methodenwahl dem Forschungsproblem zu folgen habe. Paradigmatische Positionen habe er dabei zugunsten von aktuellen Methodiken zurückgefahren: ?Es geht darum, Fragen zu generieren!“ Auf seinem forschungstheoretischen Weg beschrieb er die drei Grundpfeiler designbasierter Forschung (DBR) folgenderma?en: ?Ich habe eine bestimmte Iteration, die in einem bestimmten Kontext bestimmte Ziele verfolgt und Auswirkungen zeigt.“ Dabei stelle er bei der Bearbeitung von DBR-Projekten gewisse Unsicherheiten fest:

  • Wie bilde ich in der Arbeit Zyklen ab?
  • Was sind meine Evaluationskriterien?
  • Wie leite ich Gestaltungsprinzipien ab?
  • Wann endet Vorfeldforschung, wann beginnt der erste Zyklus?

Schwierig sei es, hier eine klare Orientierung vorzugeben: ?Man muss tief in jedes einzelne Projekt eintauchen.“

Den nachfolgenden Vortrag ?Gestaltungsorientierte Forschung der Paderborner Wirtschaftsp?dagogik“ er?ffnete Prof. Dr. H.-Hugo Kremer mit der Frage ?Machen wir DBR-Forschung?“ und gab sogleich die Antwort: ?Mein Eindruck: Ein einzelnes Forschungsprojekt muss nicht unbedingt immer identisch mit einem designbasierten Forschungsprogramm sein. Forschungsprojekte sind oftmals eingebunden in komplexe Entwicklungsprogramme.“ Wichtig für die Designforschung sei, die Rolle von Forschung und Praxis zu kl?ren, wechselseitige Erwartungen und Interessen zu bestimmen, die Perspektiven auf Prototypen zu bestimmen und in allen Phasen die Potenziale eines entdeckenden Forschungsansatzes zu nutzen. Gestaltungsorientierte Forschung, so schloss der Paderborner Wirtschaftsp?dagoge seine ?berlegungen, finde in Innovationsarenen statt, und zwar im Spannungsfeld von Wissenschaft, Forschung und Entwicklung und Praxis.

Danach hatten die Doktoranden Gelegenheit, die Themen ihrer Arbeiten vorwiegend aus der Welt der Wirtschaftsp?dagogik zu pr?sentieren. Dabei geht es z. B. um zukünftige Arbeitswelten, Gesundheitsf?rderung, eLearning, Qualit?tsmanagement an berufsbildenden Schulen, multiprofessionelle Teamarbeit und Inklusion, sprachliche Gestaltung von Fachunterricht, Interpretation von Selfies und vieles mehr. Im Ganzen spiegelte das Doktorandenseminar eindrucksvoll Reichtum und Breite von Themen und Arbeitsfeldern wider, mit denen sich die wirtschaftsp?dagogischen Departments der Universit?ten Paderborn und Erlangen-Nürnberg einen führenden Ruf in Deutschland erarbeitet hatten.
 

Text: Dr. Reinhard Schwarz

Foto (Reinhard Schwarz): "Lieber gemeinsam statt einsam“: J?hrliches ?Gipfeltreffen“ der Paderborner und Erlangen-Nürnberger wirtschaftsp?dagogischen Doktoranden. Im Vordergrund, v. l.: Prof. Dr. Karl Wilbers, Professorin Dr. Nicole Kimmelmann, P
Foto (Reinhard Schwarz): "Lieber gemeinsam statt einsam“: J?hrliches ?Gipfeltreffen“ der Paderborner und Erlangen-Nürnberger wirtschaftsp?dagogischen Doktoranden. Im Vordergrund, v. l.: Prof. Dr. Karl Wilbers, Professorin Dr. Nicole Kimmelmann, Prof. Dr. H.-Hugo Kremer.