Tag des Schulsports an der Universit?t Paderborn in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold
Zum 7. Tag des Schulsports kamen am Mittwoch, 30. September, zahlreiche Lehrer aus den Kreisen Paderborn und H?xter mit Wissenschaftlern in der Universit?t zusammen, um gemeinsam aktuelle Forschungsinhalte zum Thema ?Hirnentwicklung durch Schulsport“ zu diskutieren. Dabei zogen sie auch ein Resümee der vergangenen zehn Jahre. Die Fortbildung findet einmal im Jahr in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Detmold statt.
?Bei gezielter Umsetzung von Bewegung im Schulalltag bieten sich vielf?ltige Chancen, die Hirnentwicklung günstig zu beeinflussen. Dafür sollten einige Dinge zeitnah auf den Weg gebracht werden“, sind sich die Organisatoren der Fortbildung einig.
Denn: ?Tatsache ist, dass der Bewegungsmangel unter Kindern und Jugendlichen zunimmt“, wei? Frank Spannuth von der Bezirksregierung Detmold zu berichten. Die Gründe dafür sind vielf?ltig: Kinder konsumieren diverse Medien (Handy, Computerspiele, Spielkonsolen), anstatt sich drau?en zu bewegen, sie werden trotz kurzer Strecken mit dem Auto zur Schule gefahren, sie haben weniger Freizeit aufgrund von verl?ngerter Unterrichtswochenzeit bei G8, der Gang in den Sportverein wird als l?stig empfunden. Hinzu kommt, dass andere – nicht sportliche – F?cher für Eltern und Lehrer im Vordergrund stehen. Das Fach Sport erf?hrt eine eher stiefmütterliche Beachtung, das positive Zusammenspiel von Gehirn und Bewegung wird nicht so akzeptiert, wie es eigentlich notwendig w?re.
Der in der Praxis bereits mehrfach beschriebene Zusammenhang zwischen k?rperlicher Bewegung und einer Steigerung der kognitiven Leistung sei vielen Lehrenden bislang noch nicht bewusst. ?Dabei werden genau diese Beobachtungen mechanistisch gut durch neue neurowissenschaftliche Untersuchungen belegt“, so Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger vom Sportmedizinischen Institut der Uni Paderborn. Es fehlen allerdings noch Erkenntnisse zu Art, Intensit?t und H?ufigkeit von Sport und Bewegung, um die Hirnentwicklung bestm?glich zu f?rdern. Aktuell wird das Fach Sport in allen Schulformen im Schnitt dreimal pro Woche unterrichtet. Nicht ann?hrend so umfangreich werden sogenannte Bewegungspausen in den Schulunterricht der übrigen F?cher integriert. ?Dabei hat sich gezeigt, dass Schüler, die sich w?hrend des Unterrichts nur fünf Minuten lang k?rperlich bet?tigen, anschlie?end wesentlich effizienter und konzentrierter arbeiten“, erkl?rt Susanne Leweling von der Comeniusschule Paderborn. Diese fünfminütigen Bewegungspausen k?nnen in Form von Seilspringen, kleinen ?bungen mit Massageb?llen (je nach Alter) oder mit einem einfachen Spaziergang durch den Klassenraum umgesetzt werden.
Derzeit werden für Kinder mindestens 60 Minuten Sport und Bewegung t?glich empfohlen. Durch die zunehmende Zeit, die Kinder in Schulen und in der Ganztagsbetreuung verbringen, muss Bewegungszeit vermehrt in eben diesen Institutionen verankert werden. Hierzu müsse auch das Bewusstsein von Lehramtstudierenden, Lehrern und Eltern zur positiven Auswirkung von Bewegung gesch?rft und generell ein Klima der Selbstverst?ndlichkeit geschaffen werden, sagt Studiendirektor Mathias Hornberger, Berater im Schulsport der Bezirksregierung Detmold. Das wichtige Bildungsthema Bewegung und Lernen muss demnach auf gleich mehreren Ebenen angegangen werden.
Text: Nina Reckendorf