Prof. Braun: "Staat zieht sich aus vielen Aufgabenfeldern immer mehr zurück"
"Steuerung im organisierten Sport" ist das Thema einer Tagung, die vom 25. bis 27.9.2006 im Ahorn-Sportpark in Paderborn stattfindet. Veranstalter ist die Sektion Sportsoziologie in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, deren Sprecher Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun von der Universit?t Paderborn ist. Kooperationspartner sind u. a. das Bundesinstitut für Sportwissenschaft, der Deutsche Olympische Sportbund, das Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement sowie das OWL-Zentrum für Sport und Gesundheit.
Braun: "Insbesondere die Themen Personalmanagement, Umweltbeziehungen und organisationsinterne Entwicklung stehen bei der Tagung im Fokus." Zwischen der "abstrakten" Wissenschaft und der Praxis solle sich ein Dialog entwickeln. Diesen Dialog werden mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Praxis, Studium, Politik und Verwaltung führen, die neue Erkenntnisse und Impulse für ihre Arbeit mitnehmen wollen. Eine bessere Steuerung der Sportvereine und -verb?nde ist dabei ein Schwerpunkt.
"Die Veranstaltung ist die erste Tagung ihrer Art und wurde ins Leben gerufen, weil Organisationen im Bereich des Sports immer mehr in Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich in neuen sozialen und politischen Umwelten zurechtzufinden müssen", so Braun, wissenschaftlicher Tagungsleiter. Angesichts leerer Kassen ziehe sich der Staat aus vielen Aufgabenfeldern immer mehr zurück.
Non-Profit-Organisationen wie Wohlfahrtsverb?nde, Kirchen und der organisierte Sport würden andererseits verst?rkt in die Pflicht genommen. Non-Profit-Organisationen seien nicht zuletzt etwa 500.000 eingetragene Vereine in Deutschland, so Braun. Es komme nicht nur vor, dass viele Sportanlagen den Sportvereinen übertragen würden, auch die Ansprüche an die Mobilisierung von Ressourcen und Personal würden steigen. Hier gelte es, mit der Tagung einzuhaken. Die Ergebnisse werden nach der Tagung ver?ffentlicht. Infos im Internet: http://sport.upb.de/dvs-tagung/
Neben den Kooperationspartnern Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Deutscher Olympischer Sportbund, Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement sowie OWL-Zentrum für Sport und Gesundheit wird die Tagung unterstützt vom NRW-Innenministerium, dem Landessportbund NRW sowie der Universit?tsgesellschaft Paderborn.