Neu­jahrs­emp­fang der Uni­ver­si­t?t Pa­der­born

Interessante Einblicke in die Studien-Realit?t gab es für mehr als 550 G?ste anl?sslich des traditionellen Neujahrsempfangs der Universit?t Paderborn. Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch gab in der traditionellen Rede zur Entwicklung der Hochschule einen Rückblick auf ein ereignisreiches Hochschuljahr und bezog Stellung zu Zukunftsperspektiven der Universit?t der Informationsgesellschaft. In seinem Festvortrag ?…damit Studieren gelingt“ sprach der Pr?sident des Deutschen Studentenwerks, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, zu den aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen des Studiums. Umrahmt wurde die Veranstaltung im Auditorium maximum durch Filmmusik des Hochschulorchesters unter Leitung von Steffen Schiel.

Prof. Risch betonte in seiner Rede den hohen Stellenwert der Universit?t für eine positive Entwicklung von Stadt und Region. Durch verschiedenste Ans?tze werde die Verknüpfung zwischen Campus und Stadt immer enger. Dies gelte auch für die Anbindung der Studierenden in der Universit?t und mit dem WWW. ?Unser Campus ist per W-LAN Funknetz komplett vernetzt. Mit über 8.000 angemeldeten Notebooks, die auf das Internet zugreifen k?nnen, stehen wir mit Abstand an erster Stelle in Deutschland“, so Risch und schlug damit den Bogen zu den Studienbedingungen. Hier seien auch durch das stark gestiegene Interesse am Studienort Paderborn mit vor allem in den vergangenen Jahren sich st?ndig erh?henden Studierendenzahlen steuernde Ma?nahmen n?tig. Rekorde gab es mit 3.100 Erstsemestern im laufenden Wintersemester und 14.700 Studierenden insgesamt. Risch prognostizierte, dass s?mtliche NRW-Hochschulen sp?testens im n?chsten Jahr Studienbeitr?ge einführen würden.

Um Probleme bereits im Vorfeld zu erkennen, prüfe die Universit?t sich st?ndig auch selbst. ?Die Neuorganisation der Verwaltung durch unseren neuen Kanzler Jürgen Plato ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer noch effizienteren Hochschule“, sagte Risch und betonte, dass auch das menschliche Miteinander immer eine gro?e Rolle bei allen Entwicklungen spiele. Der Ruf, keine anonyme Gro?-Uni zu sein, sei eine der Paderborner St?rken. Was die Bereiche Studium und Lehre betrifft, sieht der Rektor die Hochschule auf dem besten Weg. ?Beim Bologna-Prozess sind wir gut im Zeitplan. Die Einführung neuer Studieng?nge schreitet sicher voran.“ Die Kernbotschaft von Prof. Risch: ?Wir wollen noch besser werden“.

Wenn es nach der Einsch?tzung des Pr?sidenten des Deutschen Studentenwerks, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens geht, der den Festvortrag hielt, kommen auf die deutschen Hochschulen neue und sehr gro?e Herausforderungen zu. ?Wir erleben zurzeit im deutschen Hochschulsystem den gr??ten Wandel seit der ?ffnung der Hochschulen vor über 30 Jahren. Die Metapher ?Umbruch“ ist hier durchaus angebracht“, sagte der ehemalige Rektor der Uni Paderborn, der hier auch als Mathematiker und Vorsitzender des Paderborner Lehrerausbildungszentrums (PLAZ) t?tig ist. Nach Rinkens sei Deutschland von der viel beschworenen Bildungsgerechtigkeit weit entfernt.

?Die Ressource Bildung ist in der deutschen Gesellschaft ungleich verteilt. Der gleichberechtigte Zugang zum Studium, unabh?ngig von der Bildungstradition und vom Einkommen der Eltern, ist ein noch immer unerreichtes Ziel. Das ist nicht neu – und das ist der eigentliche Skandal – es ist in den letzten Jahrzehnten schlimmer statt besser geworden“, so Prof. Rinkens und monierte, dass die soziale Selektion nicht erst beim Hochschulzugang stattfinde. Schon bei der Entscheidung, ob das Kind ein Gymnasium besuche oder nicht, würden wichtige Weichen gestellt. Und hier seien, das würden langj?hrige Statistiken beweisen, Kinder aus einkommensschw?cheren Schichten eindeutig benachteiligt.

Auch den derzeit in vielen Bundesl?ndern eingeführten Studiengebühren erteilte der Studentenwerks-Pr?sident eine Absage. Vielmehr müsse ein Hauptaugenmerk zukünftiger Bildungspolitik in der Verbesserung der Informationen für potenzielle Studierende liegen. Denn viele Studierende würden ihr Studium mit falschen Erwartungen beginnen, was nicht nur zu Unzufriedenheit führe, sondern auch wertvolle Studienpl?tze blockiere.

Zwischen den Reden fanden Preisverleihungen statt, über die in einem weiteren Bericht informiert wird. Im Audimax-Foyer wurden nach dem offiziellen Teil in angenehmer Atmosph?re angeregte Gespr?che geführt, viele davon über das kontrovers diskutierte Thema Studienbeitr?ge.

Die <link fileadmin uni-aktuell pressefotos januar rede_des_rektors_zum_neujahrsempfang_2006.pdf _blank>Neujahrsansprache des Rektors Prof. Dr. Nikolaus Risch und der <link fileadmin uni-aktuell pressefotos januar festvortrag-rinkens.pdf _blank>Festvortrag von Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens sind hier aufrufbar.

Foto: Vorfreude auf den Neujahrsempfang (v. li.): Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, stv. Bürgermeister Josef Hackfort, Uni-Kanzler Jürgen Plato, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, Pr?sident des Deutschen Studentenwerkes
Foto: Vorfreude auf den Neujahrsempfang (v. li.): Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, stv. Bürgermeister Josef Hackfort, Uni-Kanzler Jürgen Plato, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, Pr?sident des Deutschen Studentenwerkes