Die Mitglieder der Fakult?t für Kulturwissenschaften und der Universit?t Paderborn trauern um ihre Kollegin Prof. Dr. Barbara Becker, die im Alter von 54 Jahren am vergangenen Sonntag nach schwerer Krankheit verstorben ist. Frau Becker war seit 2001 am Institut für Medien??wissenschaften der Universit?t t?tig.
War ihre Professur den gesell?schaft?lichen und historischen Bezügen der Medienwissenschaft gewidmet, geh?rte ihre Leiden?schaft den Schnittstellen zwischen Gesellschaftstheorie und Philosophie. Barbara Becker hat vor allem über den Computer geforscht und ver?ffentlicht. Dies tat sie zun?chst lange Zeit bei der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung in Bonn und dann, von Paderborn aus, in den unterschiedlichsten nationalen und internationalen Zusammenh?ngen. Ihre Texte zur künstlichen Intelli?genz, zum Internet und zur Robotik erreichten inter?nationales Renommee, gerade weil sie immer quer zum ?blichen standen: So beharrte sie innerhalb dieses technischen Diskurses auf der Bedeutung der menschlichen Emotion, der Subjektivit?t und des mensch?lichen K?rpers. Titel wie ?Verk?rperte Kognition“ oder ?Embodied emotional agents“ machen dies deutlich. Ihre überragende Sachkenntnis war Basis dafür, mit Vertretern und Vertreterinnen verschiedenster Disziplinen und über die Grenze der ?zwei Kulturen“ hinweg mit Infor?ma?tikern und Technikern vertrauensvoll zu kooperieren.
Daneben war Barbara Becker eine begnadete Lehrende. Ihre Kurse wurden von den Studie?ren?den begeistert aufgenommen; die Seminare waren von lebhaften Diskus?sionen gekennzeich?net. Hier waren es neben dem Computer Medienkritik, Kulturtheorie und philosophi?sche Themen, die Barbara Becker inter?essierten. Fotografie und Radio erlaubten es ihr, eine Brücke auch zur Medienpraxis zu schlagen: Aus den Kl?ngen von Paris, ihrer Lieblingsstadt, hat sie gemeinsam mit Studieren?den eine Soundcollage entwickelt, aus verschiedenen Foto?exkursionen wurden Aus?stellungsprojekte, deren letztes gegenw?rtig inter?national vom Goethe?institut gezeigt wird.
Ihre Kreativit?t und Warmherzigkeit haben dem Institut für Medienwissenschaften wichtige Impulse gegeben und die Diskussionen bereichert. Die Fakult?t trauert um eine wunderbare Wissenschaftlerin und Kollegin.