Verbundprojekt der Universit?ten Paderborn, Hannover und Kassel erh?lt Millionenf?rderung
Ob in den Natur-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften: Mathematik-Vorlesungen erleben viele Studierende als besonders herausfordernd. Nicht selten führt das zu Fachwechseln oder gar Studienabbrüchen. Diesem Problem wollen Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn, der Leibniz Universit?t Hannover und der Universit?t Kassel jetzt entgegenwirken: In dem Projekt ?HALMA“ (?Hochschulübergreifend adaptive Lernwege Mathematik“) entwickeln sie Konzepte, um Studienanf?nger*innen individuell zu unterstützen und gezielter auf fachliche Anforderungen in ihren jeweiligen Studieng?ngen und Berufsfeldern vorzubereiten. Von der Stiftung ?Innovation in der Hochschullehre“, die von Bund und L?ndern finanziert wird, sind dafür insgesamt rund 6,5 Millionen Euro F?rdermittel vorgesehen. Projektstart ist im Oktober.
Ganzheitlicher Ansatz für erfolgreichen Studienverlauf
?Mehr als 40 Prozent aller Studierenden in Deutschland sind in einem Fach eingeschrieben, in dem Mathematik ein zentraler Bestandteil ist – zum Beispiel Maschinenbau, BWL oder ein Lehramt. Oft passen die Inhalte der allgemeinen Mathematik-Vorlesungen aber nicht zu den spezifischen Anforderungen in den einzelnen Studieng?ngen“, erkl?rt Prof. Dr. Andreas Eichler von der Universit?t Kassel, die das Gesamtprojekt koordiniert. ?Auch das mathematische Grundwissen, das bereits in der Schule vermittelt wird, ist sehr unterschiedlich. Deshalb wollen wir Konzepte entwickeln, die Studierende gezielt dabei unterstützen, entsprechend ihrer Kenntnisse und St?rken zu lernen, die n?tigen F?higkeiten aufzubauen und sich gezielt auf ihren sp?teren Beruf vorzubereiten“, erg?nzt Prof. Dr. Reinhard Hochmuth, der das Projekt an der Leibniz Universit?t Hannover leitet.
Für einen nachhaltigen Erfolg sollen die Konzepte langfristig in den jeweiligen Studienordnungen verankert werden. Konkrete Ideen zur Umsetzung gibt es bereits: Der ?bergang von der Schule zur Hochschule soll beispielweise durch die bedarfsgerechte Integration von Vorkursen in den regul?ren Studienverlauf thematisiert werden, sodass die Studierenden selbst entscheiden k?nnen, ob sie die Grundlagen noch einmal nachholen oder schon spezifische Themen vertiefen m?chten. Au?erdem sind Angebote zu unterschiedlichen Lese- und Lernstrategien angedacht. Weiter sollen individuelle Bedürfnisse von Studierenden und Erwartungen der Lehrenden st?rker abgeglichen werden. Die Vorlesungen und ?bungen sollen au?erdem so gestaltet werden, dass sie die Anforderungen verschiedener sp?terer Berufsfelder berücksichtigen. ?Viele Einzelma?nahmen sind schon bekannt“, sagt Prof. Dr. Michael Liebend?rfer von der PH Schw?bisch Gmünd, der das Projekt begleiten wird. ?Das Herausragende an ?HALMA‘ ist, dass alle Teile miteinander verbunden werden, sodass Studierende den für sie passenden Weg besser finden k?nnen.“
Gemeinsames Kompetenzzentrum als Basis
Bereits seit 2010 kooperieren die Universit?ten Paderborn, Hannover und Kassel im gemeinsamen ?Kompetenzzentrum Hochschuldidaktik Mathematik“ (khdm). Die Idee für das Projekt ?HALMA“ stammt aus vielen erfolgreichen Teilprojekten und der entwickelten Expertise des khdm, insbesondere in Bezug auf den ?bergang von Schule zur Hochschule. ?Bei der Auswahl der Projekte zur F?rderung wurden drei Perspektiven berücksichtigt – die der Lehrenden, der Hochschulleitungen und der Studierenden selbst. Es freut uns besonders, dass wir mit unserem Projekt in allen drei Gutachten die H?chstpunktzahl erreicht haben“, so Prof. Dr. Sebastian Rezat, der das Projekt an der Universit?t Paderborn leitet ist. ?Natürlich ist die Verankerung in den Studienordnungen ein komplexer und langfristiger Prozess, doch wir sind überzeugt, dass die steigende Zufriedenheit aller Beteiligten in den mathematischen Veranstaltungen diesen Weg ebnen wird.“