Dr. med. Alex­an­der W. Fried­rich hielt Vor­trag: Er­folg­rei­che Be­k?mp­fung An­ti­bi­o­ti­ka-re­sis­ten­ter Kran­ken­haus­kei­me m?g­lich – Bald auch Kli­nik-Netz­werk in OWL? – ?rzt­li­che Fort­bil­dung im Che­mi­schen Kol­lo­qui­um

Eine au?ergew?hnliche Vortragsveranstaltung mit einem hochaktuellen, brisanten Thema über ?Multiresistente Krankheitserreger“ fand am 22. Oktober in der Universit?t Paderborn statt. Erstmals wurde eine zertifizierte ?rztliche Fortbildung im Rahmen des Chemischen Kolloquiums veranstaltet, wie Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakult?t für Naturwissenschaften, bei der Begrü?ung der etwa 230 G?ste feststellte. Darunter befanden sich ca. 140 ?rzte aus Kliniken und Praxen, einschlie?lich Chef?rzten und ?rztlichen Direktoren, sowie Hygienisches Fach- und Pflegepersonal aus Kliniken und Heimen, die der gemeinsamen Einladung des Gesundheitsamtes Paderborn und des Departments Chemie zum Vortrag von Privatdozent Dr. med. Alexander W. Friedrich, Universit?tsklinikum Münster, gefolgt waren.

Der engagiert vortragende Referent nahm kein Blatt vor den Mund: Der gefürchtete Antibiotika-resistente Krankheitserreger Staphylococcus aureus (MRSA) verursache die meisten der im Krankenhaus erworbenen Infektionen, für die es kaum noch wirksame Antibiotika g?be. Europaweit sind bis zu 100.000 Todesf?lle die Folge. Auch die Landwirtschaft ist von resistenten MRSA-Erregern betroffen, wie z. B. Schweinebest?nde und Tierzüchter und sogar Haustiere. Wie sei es m?glich, so der Referent, dass es in Deutschland erheblich h?here Infektionsraten gebe als in den Niederlanden und D?nemark? Die Antwort sei, dass diese L?nder seit Jahren über erfolgreiche Strategien zur MRSA-Bek?mpfung verfügten. Dr. Friedrich forderte Kliniken, Praxen und Pflegeheime zur Offenheit im Umgang mit den Problemen auf sowie zur konsequenten Einhaltung des Infektionsschutzes für Patienten und Personal (z. B. H?ndedesinfektion). Auch empfahl er eine kritischere Anwendung von Antibiotika sowie eine enge Zusammenarbeit in einem regionalen Netzwerk.

Als Beispiel stellte der Referent das EUREGIO MRSA-Netzwerk im deutsch-niederl?ndischen Grenzbereich vor, das bereits deutliche Erfolge zeigt. Für das Modell wurde Dr. Friedrich kürzlich mit dem Ehrenpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie ausgezeichnet. Dr. Georg Alles, Leiter des Gesundheitsamtes Paderborn, und Prof. Dr. Manfred Grote, Department Chemie, Initiator der Veranstaltung, zeigten sich überzeugt, dass auch in Ostwestfalen in einem OWL-MRSA-Netzwerk die Ausbreitung resistenter Krankheitserreger erfolgreich bek?mpft werden k?nne. Die ersten organisatorischen Schritte dazu seien bereits gemacht.

Foto (Universit?t Paderborn, Adelheid Rutenburges): Von links: Prof. Dr. Manfred Grote, Department Chemie, Privatdozent Dr. Alexander W. Friedrich, Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakult?t für Naturwissenschaften, und Dr. Georg Alles, Gesund
Foto (Universit?t Paderborn, Adelheid Rutenburges): Von links: Prof. Dr. Manfred Grote, Department Chemie, Privatdozent Dr. Alexander W. Friedrich, Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakult?t für Naturwissenschaften, und Dr. Georg Alles, Gesundheitsamt Kreis Paderborn