Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Augmented Reality – digitale Technologien bieten enormes Gesch?ftspotenzial, sei es für Prozesse, Anlagen oder Wartungen. Aber wie schaffen Unternehmen den Einstieg, die sich bislang über ihre Kompetenz im Maschinen- und Anlagenbau definiert haben? Die erfolgreiche Umsetzung und Integration stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Der Erfolg liegt nicht mehr allein in der Herstellung eines Produkts, sondern in der effizienten Interaktion zwischen Anbieter*innen und Nutzer*innen. Das bedeutet: Unternehmen müssen Kompetenzen für den gesamten Produktlebenszyklus aufbauen. Für dieses Ziel soll das Vorhaben ?KLUG“ neue L?sungen liefern. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gef?rderte Verbundprojekt strebt eine ?Kollaborations- und Lern-Umgebung für die wertorientierte Gesch?ftsmodell-Generierung“ an. Die Universit?t Paderborn arbeitet dazu als Verbundkoordinator mit Schlüsseltechnologie-, Bildungs- und Anwendungspartner*innen zusammen. ?KLUG“ ist im Januar gestartet und umfasst ein Volumen von rund 3,7 Millionen Euro für die Dauer von drei Jahren.
Um die Hürden der digitalen Transformation zu überwinden, setzen Unternehmen auf zukunftsf?hige Strategien und gezielten Kompetenzaufbau. Allerdings sind gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vom zunehmenden Fachkr?ftemangel betroffen. Für die Verbundpartner*innen basiert die L?sung daher auf drei S?ulen: Unternehmer*innen müssen in der Strategieentwicklung bef?higt werden, Schlüsseltechnologien nachhaltig ausw?hlen und diese durch Kompetenzentwicklung auf operativer Ebene nutzbar machen. ?Voraussetzung für digitale Gesch?ftsmodelle ist der gezielte Einsatz von Schlüsseltechnologien, wie beispielsweise die virtuelle Realit?t. Dabei müssen Potenziale vorausschauend greifbar, die Wirkung von Investitionen nachvollziehbar werden“, erkl?rt die Verbundkoordinatorin Prof. Dr.-Ing. Iris Gr??ler vom Heinz Nixdorf Institut der Universit?t Paderborn.
Am Lehrstuhl für Produktentstehung arbeitet sie an einer Entscheidungsunterstützung für KMU zur Entwicklung von digitalen Gesch?ftsmodellen und zur zukunftsorientierten Strategieentwicklung. Ziel ist u. a. ein Lernportfolio mit verschiedenen Formaten wie beispielsweise Lernvideos und Templates. Unterstützt wird der Lehrstuhl von der Unternehmensberatung ?Werkstatt für Kundenorientierung“. Durch die klare Ausrichtung auf Kund*innenbedürfnisse werden die vielf?ltigen M?glichkeiten der digitalen Wertsch?pfung ganzheitlich betrachtet. Partner*innen für den Schlüsseltechnologie-Einsatz bef?higen KMU zur Anwendung von Schlüsseltechnologien im Unternehmen, damit diese selbstst?ndig digitale Gesch?ftsmodelle realisieren k?nnen.
?PerFact Innovation“ unterstützt als Software-L?sungsanbieter hierbei insbesondere in der Prozessdatenanalyse mittels künstlicher Intelligenz: KMU werden bef?higt, komplexe Prozessdaten beispielsweise im Kontext der Instandhaltung von Anlagen zu analysieren. Durch den Kompetenzaufbau in einer erlebbaren Lehrfabrik von ZEUS werden Mitarbeiter*innen auf operativer Ebene abgeholt. Die Lehrfabrik soll dabei stetig anschauliche und zugleich inspirierende Lehrbeispiele anhand eines Demonstrators, der DigiTech-Toolbox, liefern. Vorrangige Aufgabe der Anwendungspartner HARTING Applied Technologies, Michael Weinig und eShoppen Germany ist es, die Tauglichkeit der Projektergebnisse an eigenen Fallbeispielen aus der Praxis zu validieren. Die Partner repr?sentieren dabei Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe und dem eCommerce. Die Professur für Wirtschaftsrecht der Universit?t Paderborn sichert die Ergebnisse ab. In dem Zuge entsteht au?erdem ein Ratgeber zum rechtskonformen Daten- und Technologiemanagement. Auch für die Nachnutzung ist gesorgt: ?Die Ergebnisse werden in regelm??igen Transferveranstaltungen in der Region mit der Zielgruppe KMU pr?sentiert“, so Gr??ler.