Leh­rer*in­nen müs­sen st?n­dig neue Her­aus­for­de­run­gen meis­tern

Beim Profiltag an der Universit?t Paderborn stand die Gesundheit im Fokus

Die Lehramtsausbildung hat an der Universit?t Paderborn traditionell einen hohen Stellenwert. Durch die enge, fakult?tsübergreifende Zusammenarbeit erhalten die Studierenden regelm??ig Einblicke in Querschnittsthemen. Der jüngste Profiltag rückte die Gesundheit von Lehrer*innen in den Vordergrund. Die Arbeitsgruppe ?Gute gesunde Schule“ des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung – PLAZ-Professional School lockte rund 100 Studierende und andere Interessierte aus der Region unter dem Titel ?Gesund und fit durch meinen Schulalltag – aber wie?“ zur Studiobühne der Universit?t. Neben einem Impulsreferat und einer Podiumsdiskussion gab es viel Raum für Netzwerk-Gespr?che. Unterstützt wurde der Profiltag von der Techniker Krankenkasse, offizieller Gesundheitspartner der Universit?t Paderborn.

Tipps für den Alltag und Berichte aus der Praxis
 

Die Arbeitsgruppenleiterin Prof. Dr. Sabine Radtke erkl?rte zu Beginn, dass in der gesellschaftlichen Diskussion um die Schulbildung zumeist die Schüler*innen im Vordergrund st?nden: ?Die Sorgen der Lehrkr?fte – vor allem im Bereich der Gesundheit – werden mitunter beiseite gel?chelt. Doch die Lehrerinnen und Lehrer sind selbst gef?hrdet und wir müssen das Thema schon im Bereich der universit?ren Ausbildung ansprechen und L?sungen bieten.“

Der Titel des Impulsreferates ?Es geht auch ohne Burnout. Salutogenese im Lehrberuf“ machte das aktuelle Dilemma deutlich. PD Dr. Iris Güldenpenning aus dem Department Sport und Gesundheit erkl?rte, dass deutschlandweit nur knapp 30 Prozent der Lehrkr?fte bis zur gesetzlichen Regelaltersgrenze in ihrem Beruf t?tig seien. Und 30 bis 50 Prozent der frühzeitig ausscheidenden Lehrer*innen h?tten psychische und psychosomatische Erkrankungen. Dies h?nge mit den vielf?ltigen Anforderungen und stets neuen Belastungen zusammen. Eine L?sung k?nne das Konzept der sogenannten ?Salutogenese“ sein. Dieses bezieht sich auf gesellschaftliche und individuelle Ressourcen, die man selbst st?rken kann. ?Es hilft, die eigene Leistung wertzusch?tzen“, so Güldenpenning. ?Sich selbst mal auf die Schulter klopfen kann wertvoll sein. Dieses Denken muss bereits im Studium thematisiert werden.“

Berichte aus der Schulpraxis waren Kern der Podiumsdiskussion. Erfahrene Lehrkr?fte machten auf die sich ver?ndernden Kommunikationsgewohnheiten bei Schüler*innen und Eltern aufmerksam: In Zeiten von E-Mail und digitalen Werkzeugen entstehe ein Dauererreichbarkeitsdruck, dem man mit festen Onlineregeln begegnen müsse. ?Lehrkr?fte sollten nicht rund um die Uhr für Schülerinnen, Schüler und Eltern erreichbar sein“, lautete der Tenor. Herausfordernd seien mitunter auch Kind-Eltern-Gespr?che, wobei in Einzelf?llen Hilfe in Form von Supervision oder dem schulpsychologischen Dienst wertvoll sei.

Schule als Wohlfühlort für Lernende und Lehrende
 

Trotz aller thematisierten Widrigkeiten war das Fazit der Veranstaltung, dass das Berufsbild Lehrkraft positiv aufgeladen werden k?nne. Die Referent*innen warben für die abwechslungsreiche Arbeit mit jungen Menschen und für das aktive Einbringen in die Entwicklung der Bildungslandschaft. Das Ziel sei, die Schule als Wohlfühlort für Lernende und Lehrende, die sich mit gegenseitiger Wertsch?tzung begegnen, zu etablieren.

Foto (Heiko Appelbaum): (vorne v. l.) Dr. Elke Düsing, Susanne Markussen, PD Dr. Iris Güldenpenning, Prof. Dr. Miriam Kehne, Antje Tarampouskas, Lisa Heuser; (hinten v. l.) Dr. Almut Schmid, Mathias Hornberger, Uwe Hüttemann, Stefanie Bauerdick und Prof. Dr. Sabine Radtke.

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