Bi­schof Dr. Wolf­gang Hu­ber for­dert Papst Be­ne­dikt zum ?Tanz“ auf – Rats­vor­sit­zen­der der Evan­ge­li­schen Kir­che Deut­sch­lands ant­wor­tet in Pa­der­born auf die Re­gens­bur­ger Re­de des Paps­tes

Trotz Gemeinsamkeiten bleibt Trennendes zwischen Kirchen und Konfessionen bestehen

Die Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. schlug nicht nur in der islamischen Welt, sondern auch in den Kirchen der Refor?mation hohe Wellen. In Paderborn antwortete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Bischof Dr. Wolfgang Huber, auf diese p?pstliche Rede zum ersten Mal mit einer ?ffentlichen Vorlesung, die am 19.6.2007 an der Universit?t Paderborn gehalten wurde und jetzt als Paderborner Universit?tsrede Nr. 107 vorliegt. Auch in Abgrenzung zu der Aussage Papst Benedikts, dass nur die katholische Kirche Kirche im eigentlichen Sinne sei, betonte Huber in dieser Vorlesung, dass ?kumene nur im gegenseitigen Respekt voreinander und vor den jeweiligen kirchlichen Traditionen gelingen k?nne.

Mit seiner Vorlesung  unter dem Titel ?Choreographie der ?kumene“ beteiligte sich Huber auf Einladung der Paderborner Theo?logie?professorin Dr. Helga Kuhlmann (Institut für Evangelische Theologie der Universit?t Paderborn) an der Vorlesungsreihe ?Tanz und Religion“. In seiner pers?nlichen Zwischenbilanz blickt der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auf die letzten Jahrzehnte der Ann?herung zwischen den christlichen Kirchen zurück. In diesem Sinne versteht er seine Vorlesung über die ?Choreographie der ?kumene“ als ?Tanzschrift“, in der er die unterschiedlichen Bewegungen der Kirchen aufzeichnet und Vorschl?ge für gemeinsame Bewegungen in Richtung auf ein Miteinander macht.

Grundvoraussetzung für einen gelingenden Tanz miteinander sei aber stets die Achtung für das Kirchesein der anderen, ohne eine Choreographie des wechselseitigen Res?pekts k?nne es weder eine Einheit in der Vielfalt noch eine vers?hnte Verschiedenheit geben, so Bischof Huber. Allerdings gehe es in der ?kumene nicht nur um das Gemeinsame, sondern auch um die Wahrnehmung des Trennenden, das trotz aller bereits erzielten Fortschritte weiter zwischen den Kirchen und Konfessionen bestehen bleibe. Selbst das gemeinsame Ziel einer ?sichtbaren Einheit“ werde in den christlichen Kirchen unterschiedlich definiert.

Dies sei aber kein Grund zur Resignation, vielmehr sollten gerade in Deutschland die beiden gro?en Konfessionen ihre Unterschiede bewusst benennen, um mit dem jeweils eigenen Profil nicht in Neid und Konkurrenz, sondern in einem geistlichen Wettbewerb auf die missionarischen Herausforderungen der Gegenwart zu antworten.

Herausgeber der Paderborner Universit?tsreden ist der Amerikanist Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese von der Universit?t Paderborn. Die Paderborner Universit?tsrede Nr. 107 ist bei der Presse- und Informationsstelle der Universit?t Paderborn erh?ltlich: Tel.: 05251-60-2553, Fax: -60-3421, E-Mail: pressestelle@zv.upb.de.

Foto (Dominik Schmidt): Prof. Dr. Helga Kuhlmann, Fakult?t für Kulturwissenschaften, Institut für evangelische Theologie, Universit?t Paderborn, und Bischof Dr. Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands
Foto (Dominik Schmidt): Prof. Dr. Helga Kuhlmann, Fakult?t für Kulturwissenschaften, Institut für evangelische Theologie, Universit?t Paderborn, und Bischof Dr. Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands