Neue Su­per­s?u­re: Stoff wan­delt sch?d­li­che Ver­bin­dun­gen in nach­hal­tig ver­wert­ba­re Che­mi­ka­li­en um

 |  Forschung

Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn ist es gelungen, ganz besondere Katalysatoren, sogenannte Lewis-Supers?uren, herzustellen, mit deren Hilfe starke chemische Bindungen gespalten und Reaktionen beschleunigt werden. Die Herstellung dieser Stoffe hat sich bislang als ?u?erst schwierig erwiesen. Mit der Entdeckung der Chemiker*innen k?nnten biologisch nicht-abbaubare fluorhaltige Kohlenwasserstoffe, ?hnlich wie Teflon, und perspektivisch sogar klimasch?dliche Treibhausgase wie Schwefelhexafluorid wieder in nachhaltig verwertbare Chemikalien umgewandelt werden. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler*innen jetzt im renommierten Journal ?Angewandte Chemie“ ver?ffentlicht.

Als Lewis-S?uren werden Verbindungen bezeichnet, die Elektronenpaare anlagern. Aufgrund dieser F?higkeit werden sie h?ufig eingesetzt, um chemische Reaktionen zu beschleunigen. Lewis-Supers?uren sind st?rker als Antimonpentafluorid  – die st?rkste Lewis-S?ure  – und k?nnen selbst die robustesten Bindungen aufbrechen. Prof. Dr. Jan Paradies vom Department Chemie der Universit?t Paderborn erkl?rt: ?Für starke Bindungen ben?tigt man sehr reaktive Reagenzien, also Stoffe, die extrem bereitwillig reagieren.“ Der neue Katalysator kann z. B. Kohlenstoff-Fluor oder Schwefel-Fluor-Bindungen spalten, die besonders stabil sind. ?Intrinsisch sind diese Lewis-Supers?uren unglaublich reaktiv, was deren Herstellung und Anwendung schwierig macht. Durch einen Trick haben wir es geschafft, solche Moleküle herzustellen und in katalytischen Reaktionen einzusetzen. Dadurch lassen sich zum Beispiel nahezu inerte, also wenig reaktionsfreudige Kohlenstoff-Fluor- oder Schwefel-Fluor-Bindungen aktivieren und weiter umsetzen“, so Paradies.

Die Wissenschaftler*innen im Department Chemie haben sich am Center for Sustainable Systems Design (CSSD) zusammengeschlossen. Das CSSD bündelt die interdisziplin?re Grundlagenforschung im Bereich der Nachhaltigkeit an der Universit?t Paderborn. Die komplement?re wissenschaftliche Ausrichtung der beteiligten Gruppen ist die Keimzelle für neue Ans?tze in der Entwicklung nachhaltiger Systeme. Damit m?chte das Center zu einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen beitragen. Solche und verwandte Themen werden in Paderborn au?erdem im Rahmen des Masterstudiengangs ?Nachhaltige Chemie“ behandelt. Paradies: ?Damit setzen wir auch in der Lehre deutliche Akzente im Bereich der Nachhaltigkeit.“

Der Artikel in ?Angewandte Chemie" kann hier aufgerufen werden.

Foto (Universit?t Paderborn, Laura K?ring): Mit der Lewis-Supers?ure k?nnen künftig sch?dliche Verbindungen in nachhaltig verwertbare Chemikalie umgewandelt werden.

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Prof. Dr. Jan Paradies

Organische Chemie - Arbeitskreis Paradies

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