In­tel­li­gen­te Al­go­rith­men sol­len im Ka­ta­s­tro­phen­schutz un­ter­stüt­zen

 |  Forschung

Universit?t Paderborn an Verbundprojekt beteiligt

Nach einer Katastrophe wie schwerem Hochwasser oder Erdbeben wollen viele Menschen spontan helfen. Wie diese Hilfsbereitschaft schnell koordiniert und m?glichst zielgerichtet eingesetzt werden kann, untersuchen Partner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Bev?lkerung in einem neuen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gef?rderten Projekt. In dem Vorhaben ?Koordination von Spontanhelfenden im Krisen- und Katastrophenfall“ (KatHelfer-PRO) arbeitet das interdisziplin?re Team an einer digitalen L?sung, um in Notsituationen den Einsatz von freiwillig Helfenden zu koordinieren. Das BMBF f?rdert das im Januar gestartete Projekt im Rahmen der F?rderma?nahme ?Innovationen im Einsatz – Praxisleuchttürme der zivilen Sicherheit“ für die n?chsten zwei Jahre mit rund 2,4 Millionen Euro. Dabei kooperiert die Universit?t Paderborn (Department für Wirtschaftsinformatik) mit den Partner*innen T-Systems (Koordinator), Martin-Luther-Universit?t Halle-Wittenberg, Universit?t Stuttgart, Fraunhofer FOKUS, Malteser Hilfsdienst und DRK Kreisverband Berlin Sch?neberg-Wilmersdorf.

Eine App für den Katastrophenfall
 

Die ?berflutung des Ahrtals, die Coronapandemie oder die Versorgung ukrainischer Kriegsflüchtlinge waren Gro?lagen, die in jüngster Vergangenheit tausende Freiwillige zur spontanen Hilfeleistung mobilisiert haben. Doch damit Beh?rden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) – beispielsweise Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst – diese Hilfe optimal integrieren und koordinieren k?nnen, fehlt es bislang an geeigneten Werkzeugen. ?KatHelfer-PRO“ will das ?ndern – mithilfe intelligenter Algorithmen und einer App. Durch die Vernetzung mit den Einsatzleitzentralen sollen Freiwillige in die Arbeit professioneller Rettungskr?fte eingebunden werden.

?Die Gew?hrleistung der zivilen Sicherheit in Deutschland bedarf eines verst?rkten Einsatzes digitaler Innovationen. Durch ?KatHelfer-PRO‘ wollen wir eine digitale Einsatzunterstützung realisieren, die eine koordinierte Kommunikation zwischen Freiwilligen, Einsatzleitstellen und Einsatzkr?ften erm?glicht“, erkl?rt Prof. Dr. Guido Schryen, Projektverantwortlicher an der Universit?t Paderborn und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insb. Operations Research. Modernste Technologien in Kombination mit Erfahrungen und Forschungserkenntnissen der vergangenen Jahre sollen eine schnelle Anwendung in der Praxis erm?glichen.

Bundesweit nutzbares System zur Einsatzunterstützung
 

Um uneinheitliche, technisch inkompatible lokale Einzell?sungen zu vermeiden, arbeitet das Team an einem bundesweiten digitalen System, das eine flexible Integration in die jeweils führenden Systeme erm?glicht.

?Durch das neue System sollen Freiwillige zukünftig innerhalb kürzester Zeit informiert werden k?nnen. Au?erdem soll es m?glich sein, ihnen Aufgaben entsprechend ihrer F?higkeiten und Verfügbarkeiten zuzuweisen“, so der Paderborner Wissenschaftler. Das konkrete Szenario sieht dabei so aus: Bei einem Krisen- oder Katastrophenfall führt das System Bedarf und Angebot automatisiert mittels eines speziellen Vermittlungsalgorithmus zusammen. Dabei werden beispielsweise maximale Arbeits- und Ruhezeiten, Auslastungen von Einsatzorten und Wegzeiten berücksichtigt. Die Helfenden erhalten dann genaue Angaben über die Art und den Ort des Einsatzes sowie begleitende Informationen über die App.

Zahlreiche Projektpartner*innen arbeiten eng zusammen
 

Die Verbundpartner*innen des Projekts werden von mehr als 20 assoziierten Partner*innen unterstützt. Zu ihnen geh?rt der Arbeiter-Samariter-Bund, die Johanniter Unfall-Hilfe, das Bundesamt für Bev?lkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Berliner Feuerwehr, die Stadt Halle (Saale), die Stadt Cottbus, der Kreis Ahrweiler, der Helferstab, die Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport der Stadt Berlin, das Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, der T?V Rheinland Industrie Service sowie weitere Universit?ten und Wirtschaftsunternehmen.

Symbolbild (Universit?t Paderborn, Besim Mazhiqi): Durch ?KatHelfer-PRO“ sollen Freiwillige im Katastrophenfall in die Arbeit professioneller Rettungskr?fte koordiniert eingebunden werden k?nnen.
Foto (mc-quadrat): Das Leuchtturmprojekt ?KatHelfer-PRO“ will die Koordination des Katastrophenschutzes mit freiwilligen Spontanhelfenden verbessern. Im Februar fand die Kick-off-Veranstaltung des Projekts in Berlin statt.
Foto (Universit?t Paderborn): Prof. Dr. Guido Schryen, ?KatHelfer-PRO“-Projektverantwortlicher an der Universit?t Paderborn und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insb. Operations Research.

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