Geschichtspolitik im Fürstbistum Paderborn nach dem Drei?igj?hrigen Krieg
?berblick
Konflikte um religi?se Deutungshoheit wurden im 16. und 17. Jahrhundert zunehmend als eigentliche Ursachen eskalierender Gewalt identifiziert. Fragen der Konfession von anderen Lebensbereichen, allen voran dem Feld der nun als eigenst?ndig begriffenen ?Politik“, zu trennen, sollte deshalb den gesellschaftlichen Frieden wiederherstellen und sichern. Geistliche Herrschaft dagegen legitimierte eigentlich erst die konfessionelle Durchdringung, also ihre sichtbare Katholizit?t. Folglich mussten einerseits diese religi?sen Selbstdeutungen in die neuen Diskurse reintegriert oder auch ?übersetzt“ werden, andererseits die politische Praxis neu definiert und konfessionell aufgewertet werden, um geistliche Herrschaft ?an sich‘ zu stabilisieren.
Ob und wie das gelang, soll hier anhand der Geschichtsschreibung – als Verst?ndigungspraxis über Identit?t und Gemeinschaft und somit integraler Teil ?politischer Kommunikation“ – untersucht werden. Im Fokus stehen die historiographischen Projekte Fürstbischof Ferdinands von Fürstenberg (1626–1683), die unter dem pers?nlichen wie institutionellen Eindruck von Drei?igj?hrigem Krieg und Westf?lischem Frieden entstanden, aber weit darüber hinaus wirkten. Dabei finden theoretisch-methodische Einflüsse und praktische Beitr?ge des Rhetoriklehrers und Kontroverstheologen Jacob Masen SJ (1606–1681), namentlich seine bislang kaum n?her beleuchtete Mitarbeit an den ?Annales Paderbornenses“, besondere Beachtung.
Key Facts
- Keywords:
- Geschichte , Frühe Neuzeit , Historiographiegeschichte , 17. Jahrhundert , Religionsgeschichte , Barock , Jesuiten , Geistliche Herrschaft , Geschichte politischer Ideen
- Art des Projektes:
- Forschung
- Laufzeit:
- 06/2020 - 12/2030