Maschinen und An­la­gen durch Ana­lyse von Nutzungs­daten op­ti­mier­en

 |  Forschung

Digitales Meilensteintreffen des Projekts ?DizRuPt“

Seit zwei Jahren arbeiten Wissenschaftler*innen des Heinz Nixdorf Instituts der Universit?t Paderborn mit Partner*innen aus Industrie und Forschung an einem neuartigen Verfahren zur strategischen Produktplanung auf Basis von Produktnutzungsdaten. Im Verbundprojekt ?DizRuPt – Datengestützte Retrofit- und Generationenplanung im Maschinen- und Anlagenbau“ untersuchen sie, wie Unternehmen durch eine kluge Datenanalyse dabei unterstützt werden k?nnen, Verbesserungspotentiale für die n?chste Produktgeneration oder bereits im Betrieb befindliche Produkte zu identifizieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm ?Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ für drei Jahre gef?rdert. Im Rahmen eines digitalen Meilensteintreffens zogen die Beteiligen nun eine positive Zwischenbilanz.

Produkte und Anwendungen fast aller Lebensbereiche sammeln und generieren w?hrend ihrer Nutzungszeit immer mehr Daten. ?Aus unserem Alltag kennen wir diese Datensammlung und -analyse beispielsweise von den sozialen Medien“, erl?utert Maurice Meyer, Wissenschaftler der von Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu geleiteten Fachgruppe ?Advanced Systems Engineering“ am Heinz Nixdorf Institut. ?Das Verhalten der Nutzer*innen wird auf einer Plattform wie Facebook genau analysiert. Die dabei anfallenden Daten werden kontinuierlich ausgewertet, um den Nutzer*innen ein besseres Produkt zu bieten – in Form von individualisierter Werbung oder passgenauen Vorschl?gen für interessante Seiten.“ ?hnliche Potentiale existieren im Maschinen- und Anlagenbau, denn Maschinen und Anlagen werden immer intelligenter. Dadurch generieren und sammeln sie fortlaufend gr??ere Mengen an Daten im laufenden Betrieb bei den Kund*innen. ?Wir arbeiten an Methoden und Hilfsmitteln zur Analyse und Nutzung dieser Daten, damit die Hersteller*innen der Maschinen und Anlagen sie zur langfristigen Verbesserung ihrer Produkte einsetzen k?nnen“, erkl?rt Meyer. Mit den gesammelten Daten k?nne zum einen das Verhalten und die Leistung der Maschinen und Anlagen im Betrieb besser ausgewertet und optimiert werden. Zum anderen soll die Datenanalyse dabei helfen, das Verhalten und die Erwartungen der Kund*innen optimal zu verstehen, um diesen in Zukunft besser gerecht werden zu k?nnen. ?In der heutigen Zeit verlangen Kund*innen individuell zugeschnittene Produkte. Die Analyse der Daten aus dem Betrieb stellt die Grundlage für die Entwicklung solcher Produkte dar. Das Projekt DizRuPt adressiert damit neben der Digitalisierung einen weiteren Megatrend“, so Meyer.

Bei dem digitalen Meilensteintreffen im M?rz konnten die Projektpartner*innen bereits zahlreiche Ergebnisse pr?sentieren. Darüber hinaus diskutierten sie offene Fragen und Risiken, die sie in Zukunft intensiv bearbeitet wollen. Ein kritischer Aspekt sei die Verfügbarmachung der Daten. Viele Unternehmen scheuten die Freigabe ihrer Nutzungsdaten an den Hersteller, da diese mitunter vertrauliche Informationen über den eigenen Produktionsprozess beinhalten. ?Ein Ziel für die Zukunft ist es, ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln. ?ber die einzelnen Bestandteile und Vorgehensweisen verfügen wir. Diese wollen wir so optimieren, dass alles ineinandergreift und einfach anzuwenden ist“, erkl?rt Meyer. Ein wichtiges Anliegen sei au?erdem die Praxisrelevanz. Die entwickelten Methoden und Hilfsmittel sollen auch für kleinere Unternehmen ohne umfangreiche Vorkenntnisse in der Analyse von Nutzungsdaten anwendbar sein.

Weitere Informationen unter: www.dizrupt.de

Grafik: (Universit?t Paderborn): Das Big Picture des Projekts DizRuPt zeigt die Analyse von Nutzungsdaten zur Verbesserung heutiger und zukünftiger Produkte.

Contact

Maurice Meyer

Advanced Systems Engineering / Heinz Nixdorf Institut