Forscher*innen untersuchen den Einsatz moderner Technik bei der Rettung von Menschenleben
Im Brandfall z?hlt jede Minute. Um vor Ort m?glichst schnell und gezielt handeln zu k?nnen, planen Rettungskr?fte ihren Einsatz bereits auf der Anfahrt. Künftig k?nnen auch ?SmartHomes“ hierbei helfen. Das sind Wohnungen, die über vernetzte Ger?te, entsprechende Haustechnik und Sensorik verfügen und somit in der Lage sind, Einsatzkr?ften frühzeitig ein detailliertes Lagebild zu vermitteln. Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn haben in Kooperation mit dem safety innovation center e.V. das Potential dieser Technologie drei Jahre lang gemeinsam mit den Unternehmen Symcon GmbH (Lübeck) und VOMATEC Innovations GmbH (Bad Kreuznach) untersucht. Das gemeinsame Projekt ?Intelligente Rettung im SmartHome“ (IRiS), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 812.000 Euro gef?rdert wurde, hat nun einen erfolgreichen Abschluss gefunden. Es zeigt, wie neue Technologien in die Prozesse der Feuerwehr einbezogen werden k?nnen.
?Im Rahmen des Projektes haben wir uns vor allem mit zwei Fragestellungen besch?ftigt: Welche Daten und Funktionen eines SmartHomes k?nnen für die Feuerwehr relevant sein? Und: Wie k?nnen diese Daten bei Feuerwehreins?tzen unterstützen?“, erkl?rt der Paderborner Wissenschaftler Torben Sauerland von der Fachgruppe ?Computeranwendung und Integration in Konstruktion und Planung“. So k?nnte ein SmartHome der Feuerwehr etwa einen digitalen Grundriss übermitteln, der Informationen zum Aufenthalt der Personen, zu Rauchmeldern und zu steuerbaren Türen, Fenstern oder Lichtern enth?lt. Das Projektteam hat dafür Konzepte erarbeitet und eine entsprechende Software-Technologie entwickelt und erprobt, die das SmartHome mit der Feuerwehr verbindet. Dazu Sauerland: ?Die Feuerwehr kann mithilfe dieser Technologie schon in der Leitstelle oder unterwegs und vor Ort per Tablet-App auf Informationen zugreifen, das SmartHome steuern und ihren Einsatz noch effizienter koordinieren.“
Die IRiS-Software kann auch eigenst?ndig arbeiten und bestimmte Aufgaben automatisiert bew?ltigen. Dazu geh?rt beispielsweise die automatische Alarmierung der Bewohner*innen, das Einschalten des Lichts oder die Entriegelung von Türen beim Eintreffen der Feuerwehr. Auch komplexere Aufgaben, wie das Lenken des Rauchs oder die genaue Lokalisation anwesender Personen, wurden im Projekt untersucht. Gemeinsam mit Partner*innen aus der zivilen Gefahrenabwehr, wie den Feuerwehren aus Borchen und Paderborn oder dem Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW), wurde die Technologie mehreren Praxistests in realit?tsnahen Umgebungen unterzogen. ?Durch die IRiS-Software haben wir als Feuerwehr bessere Anlaufstellen. Wir k?nnen Daten exakter auswerten und sind genauer über die Einsatzstelle informiert. So k?nnen wir schneller zur Menschenrettung vorgehen“, fasste ein ?bungsteilnehmer seine Erkenntnisse zusammen.
Den Abschluss des Projekts bildete ein Online-Seminar als Fortbildungsveranstaltung des IdF NRW. Dabei diskutierte das Projektteam mit mehr als 50 externen Teilnehmer*innen aus der SmartHome-Branche sowie von Feuerwehren über die Forschungsergebnisse. Anhand des ausgearbeiteten Gesamtkonzeptes zeigten die Projektpartner*innen u. a. auf, welche Vorbereitungen im SmartHome getroffen werden müssten, um im Einsatzfall zu unterstützen. ?Im Projekt IRiS haben wir gezeigt, welche Potentiale die Vernetzung von SmartHome und Feuerwehr bietet. Nun müssen Standards geschaffen werden, damit diese Technologie Teil des Alltags der Feuerwehren werden kann“, kommentiert Projektleiter Michael Steiner (Symcom GmbH) die Forschungsergebnisse.
Weitere Informationen zum Projekt ?Intelligente Rettung im SmartHome“ gibt es unter: https://www.symcon.de/forschung/iris und http://iris.sifo.de