Erin­ner­ungss­chrift für Helga K?m­pf-Jansen

Kafkas Odradek steht im Mittelpunkt der Publikation

Die Publikation ?Odradek. Fetzen, Fussel, Fitzen. Alltags-, künstlerische und wissenschaftliche Ann?herungen an das Ph?nomen des Odradeks in Kafkas Erz?hlung ?Die Sorge des Hausvaters‘“ ist im Juni im Tectum Verlag erschienen. Herausgeberin ist Prof. Dr. Iris Kolhoff-Kahl von der Universit?t Paderborn.

Am 4. Oktober 2019 w?re die herausragende Kunstp?dagogin, Künstlerin und Professorin Helga K?mpf-Jansen, die mit ihrem Konzept der ??sthetischen Forschung“ Generationen von Kunstlehrerinnen und Kunstlehrern beeinflusst und wissenschaftlich innovative Fragestellungen initiiert hat, 80 Jahre alt geworden. Zwei Jahre vor ihrem Tod wollte sie mit Kolleg*innen noch ein Buchprojekt starten, zu dem es aufgrund ihrer schweren Erkrankung jedoch nicht mehr kommen konnte.

Auf der Grundlage von Franz Kafkas Erz?hlung ?Die Sorge des Hausvaters“, erschienen 1920, wollte Helga K?mpf-Jansen kunst- und textilp?dagogisch sowie gestalterisch und fachwissenschaftlich interessierte Menschen in ihrem Berufs- und Bekanntenkreis darum bitten, ihre Assoziationen zum Odradek, einer Gestalt aus Franz Kafkas Prosatext ?Die Sorge des Hausvaters“, auszudrücken. Nun hat ihre Kollegin Iris Kolhoff-Kahl die Idee aufgegriffen und umgesetzt. In Erinnerung an Helga K?mpf-Jansen haben 12 Autorinnen und Autoren aus der Sicht von Alltag, Kunst und Wissenschaft p?dagogisch, philosophisch und alltags?sthetisch über Odradek nachgedacht, geschrieben oder sind künstlerisch t?tig geworden.

Die Einzelbetr?ge der Publikation im ?berblick:

Mit textilem Schwerpunkt widmet sich Prof. Dr. Iris Kolhoff-Kahl in ihrem Beitrag den Fusseltierchen in Friedenszeiten.

Prof. (em.) Dr. Jutta Str?ter-Bender stellt M?dchenzeichnungen aus den Jahren 1939/40–1943 vor und fokussiert dabei das Motiv der Kobolde in Kriegszeiten.  

Dr. des. Katrin Lindemann n?hert sich dem Wesen des Fussels aus ph?nomenologischer Perspektive an.

Prof. Dr. Ansgar Schnurr beleuchtet die Potenzialit?t ambiguer Ph?nomene in Kunst und Bildung.

Anna Kamneva-Wortmann analysiert Strukturentstehungsprozesse im Bereich vestiment?rer Moden zwischen In und Out, Fort und Da.

Prof. Dr. Andreas Brenne er?rtert, inwiefern der kunstp?dagogische Hausvater der Sorge entgehen kann.

Prof. Dr. Manfred Blohm schreibt über das Entstehen einer Denkfigur, indem er Odradek probeweise als Metapher betrachtet.

Ulla K?lzer-Winkhold legt eine kafkaeske H?kelserie vor.

Prof. Dr. Marie-Luise Lange n?hert sich dem Odradek fotografisch an.

Lara Schallenberg entfaltet eine kunstp?dagogische Perspektive an der Gestalt von Kafkas Odradek als willkommener St?renfried.

Maren Thiele erinnert sich in ihren Logbucheintr?gen an ihre Studienzeit mit Helga K?mpf-Jansen.

Sybille Wiescholek setzt sich mit der Frage auseinander, ob nicht auch ein banaler Pompon Odradek sein kann.

 

Text: Sarah Ochwat

Prof. Dr. Iris Kolhoff-Kahl von der Universit?t Paderborn.

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