Der mit 8.000 Euro dotierte ?Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ der Universit?t Paderborn geht in diesem Jahr an den aus Rhede in Westfalen stammenden Schriftsteller Michael Roes. Geehrt wird damit ein Autor, der – so die Jury in ihrer Begründung – mit seinem Werk Grenzen der Medien, der Kulturen und der ?sthetik überschreite, immer wieder aufs Neue Routinen der Wahrnehmung in Frage stelle und Gewohntes neu zu sehen erlaube. Roes soll den Preis im November an der Universit?t erhalten.
Der ?Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ ist der einzige gr??ere Literaturpreis in Deutschland, der von einer Universit?t verliehen wird. In ihrer Entscheidung über den diesj?hrigen Preistr?ger ist sich die Jury einig: In seinen Romanen, Filmen, Arbeiten für das Theater und seiner Essayistik denke Roes konsequent die Idee einer welthaltigen Kunst weiter – stets im Horizont eines vielschichtigen Kulturbegriffs, der das Eigene und das Fremde als gemeinsamen Erfahrungsraum in identit?tsstiftender Wechselwirkung begreift.
Roes hat neben Theaterstücken, Filmen und Essays u. a. die Romane ?Rub’ al-Khali – Leeres Viertel“ (1996), ?Nah Inverness“ (2004), ?Weg nach Timimoun“ (2006), ?Die Laute“ (2012), ?Zeithain“ (2017) und ?Herida Duro“ (2019) ver?ffentlicht. Erst kürzlich erschien der umfangreiche Essayband ?Melancholie des Reisens“, der u. a. die Poetikvorlesungen enth?lt, die Roes im Wintersemester 2018/19 an der Universit?t Paderborn gehalten hat.
Der Preis ist nach der Paderborner Schriftstellerin Margarete Schrader (1914-2001) benannt, die der Universit?t testamentarisch Mittel zur F?rderung der Literatur in der Region Westfalen hinterlassen hat. Er wird seit 2003 vergeben. Bisherige Preistr?ger waren Hans-Ulrich Treichel, Judith Kuckart, Kevin Vennemann, Martin Heckmanns und J?rg Albrecht.