Wahrscheinlich ist der junge ?sterreicher sogar Deutschlands jüngster Professor für Betriebswirtschaft: Anfang Oktober hat der 27-j?hrige Prof. Dr. Dr. Georg Schneider den Ruf an die Universit?t Paderborn angenommen, an der er den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Externes Rechnungswesen übernommen hat. Damit ist er zugleich der jüngste Professor, der jemals einen Lehrstuhl an der Universit?t Paderborn innehatte.
Der wissenschaftliche Schwerpunkt von Prof. Schneider liegt im Schnittfeld von Mathematik, Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft. Seine interdisziplin?re Ausrichtung zeigt sich daran, dass er in zwei dieser F?cher promoviert hat: Im Anschluss an ein in Rekordzeit absolviertes Diplomstudium der Mathematik an der Universit?t Wien promovierte er in diesem Fach bereits im Alter von 22 Jahren mit einer Arbeit aus dem Bereich der Komplexen Analysis. Für seine Dissertation ?The d-bar Neumann problem and Spaces of Holomorphic Functions“ erhielt er die vom Pr?sidenten der Republik ?sterreich verliehene Auszeichnung ?sub auspiciis praesidentis rei publicae“. Diese besondere und seltene Art der Promotion ist die h?chstm?gliche Auszeichnung von Studienleistungen in ?sterreich, die neben einer mit ?Sehr gut“ bewerteten Dissertation u. a. auch ein ?Sehr gut“ bei der Diplomarbeit sowie allen Diplomprüfungen voraussetzt.
Nach seiner Promotion war Schneider im Institut für Mathematik der Uni Wien als wissenschaftlicher Assistent t?tig. 2003 wechselte er als Assistent an das dortige Institut für Betriebswirtschaftslehre. Seine Forschungsschwerpunkte bildeten die optimale Ausgestaltung von Entlohnungsschemata und die Leistungsbewertung von Managern. In diese Zeit f?llt auch ein Aufenthalt in Stanford (USA), wo er 2004/05 als Visiting Scholar t?tig war. Gleichzeitig arbeitete er an seiner zweiten Dissertation ?Real Options, Residual Income and Information System Design“, in der es um die Bewertung von Realoptionen geht. Auch für sein Zweitstudium wurde er, im Alter von 25 Jahren, mit einer Promotion ?sub auspiciis praesidentis rei publicae“ ausgezeichnet. Damit ist er erst die vierte Person seit 1952, die für zwei Promotionen diese Auszeichnung erhielten. Zus?tzlich zum Ehrenring der Republik ?sterreich, die mit einer Promotion ?sub ausspiciis“ regelm??ig verbunden ist, erhielt er für beide Dissertationen und seine Diplomarbeit au?erdem je einen Würdigungspreis des ?sterreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kunst.
Am Lehrstuhl für externes Rechnungswesen der Universit?t Paderborn setzt der jüngste Professor der Paderborner Hochschule nun seine wissenschaftliche Arbeit fort, wobei mikro?konomische Modelle auf Fragestellungen des Externen Rechnungswesens angewendet werden sollen. Konkret besch?ftigt sich Prof. Schneider insbesondere mit der Bilanzierung von Investitionen, die mit Risiko verbunden sind. Schneider: ?Hier m?chte ich mit meiner Forschung dazu beitragen, die Theorie der Realoptionen mit der so genannten Agency Theorie zusammenzuführen.“ Einen konkreten Anwendungsbezug seiner Arbeiten sieht Schneider u. a. im Rahmen der Diskussion um die Rechnungslegungsstandards für die ?lindustrie, die derzeit vor allem in den USA geführt wird.
An der Uni Paderborn und ihrer Fakult?t für Wirtschaftswissenschaften lobt Prof. Schneider das freundliche Klima. Da er an seinem neuen Lehrstuhl seit dem Sommersemester im Rahmen einer Vertretungsprofessur t?tig war, hatte Schneider, der sich hier von Anfang an pers?nlich wie auch wissenschaftlich zu Hause fühlte, bereits seit April die M?glichkeit, seine neue Wirkungsst?tte kennen zu lernen. So sagt er auch mit einem Augenzwinkern, dass ?ich nach einem halben Jahr in Paderborn bereits feststellen konnte, dass meine Mentalit?t gut mit der westf?lischen harmoniert.“