Für sein Forschungsvorhaben ?Text Broom – Erkennung und Sichtbarmachung potentieller Privatsph?reverletzungen in User-generated Content“ erh?lt Dr. Frederik Simon B?umer den Nachwuchsf?rderpreis der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL e.V.). B?umer ist Postdoktorand an der Universit?t Paderborn und Leiter der AG Semantische Informationsverarbeitung an der Professur für Digitale Kulturwissenschaften. ?bergeben wurde der Preis im Rahmen des Jubil?umskongresses der GAL, die 2018 das 50. Jubil?um ihrer Gründung feiert. Mit dem alle zwei Jahre vergebenen GAL-F?rderpreis werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bei Forschungsarbeiten im Bereich der Angewandten Linguistik unterstützt. Gestiftet wird der mit 2.000 Euro dotierte Preis von den Verlagen ?Walter de Gruyter“, ?Peter Lang“ und ?Gunter Narr“.
In einem Kurzvortrag stellte Dr. Frederik Simon B?umer seine bisherige Forschung und die Vision von ?Text Broom“ an der Universit?t Duisburg-Essen vor. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, der Frage nachzugehen, wie sich Privatsph?rebrüche in Onlinetexten zeigen und wie diese mit computerlinguistischen Methoden automatisiert erkannt werden k?nnen. B?umer untersucht dabei beispielhaft Patientenerfahrungsberichte. Auf Bewertungsportalen sind die ?rzte und ihre Dienstleitungen Gegenstand von Bewertungen. Oft schreiben Patienten aber auch pers?nliche Informationen wie Namen, Alter oder Wohnort, also explizite Angaben, dazu und geben so Informationen über sich preis. Insbesondere stellt aber die Erkennung von impliziten Angaben und die Absch?tzung ihres Einflusses auf die Privatsph?re von Internetnutzern (Patienten) eine Herausforderung dar. ?Implizite Angaben sind beispielsweise das Geschlecht und die Familienrolle, wenn ich schreiben würde: ?Ich bin Vater“. Ich würde damit preisgeben, dass ich m?nnlich bin und mindestens ein Kind habe“, erkl?rt Dr. Frederik Simon B?umer.
Die linguistischen Erkenntnisse, die im Rahmen des Forschungsprojektes gesammelt werden, sollen es erm?glichen, ein computerlinguistisches Verfahren zu entwickeln, das die Privatsph?rebrüche automatisiert in Texten erkennen und dies Internetnutzern sichtbar machen kann, bevor diese die Texte ver?ffentlichen. Diese Funktion k?nnte z. B. als Erweiterung für Internetbrowser eingesetzt werden.
Die fünfk?pfige Jury überzeugte das Forschungsvorhaben insbesondere durch den hohen Grad der Anwendung linguistischer Methoden und der besonderen gesellschaftlichen Relevanz und Aktualit?t.