Paderborner Lehramtsstudierende sammeln Praxiserfahrung im Ausland
Nur durch Begegnungen kann man Europa wirklich erfahren, diese ?berzeugung stand gleichsam als Motto über einem internationalen Projekt der Lehrerausbildung, dessen zentrale Koordination seit dem Jahr 2004 an der Universit?t Paderborn erfolgte. Unter dem Kurztitel LinE, Lehrerinnen und Lehrer in Europa, kooperierten das Institut für Erziehungswissenschaft der Universit?t Paderborn, das Paderborner Lehrerausbildungszentrum (PLAZ) und das Akademische Auslandsamt mit Schulen und Universit?ten in D?nemark, Finnland, ?sterreich, Rum?nien und Schweden. Insgesamt 84 Studierenden und Lehrern wurden innerhalb von drei Jahren Einblicke in die europ?ische Schul- und Hochschullandschaft er?ffnet.
Vorrangige Zielgruppe des Projekts, dessen vollst?ndiger Titel ?Europakompetenz als Merkmal von Professionalisierung (zukünftiger) Lehrerinnen und Lehrer“ lautet, waren Lehramtsstudierende, denen bereits w?hrend ihres Hochschulstudiums ein Unterrichtspraktikum im europ?ischen Ausland erm?glicht werden sollte. In den meist vierw?chigen Schulpraktika waren die Studierenden vorrangig mit der Vermittlung von Fachwissen besch?ftigt, doch waren sie vielfach auch als Botschafter ihres Herkunftslandes gefragt, da ihre Schülerinnen und Schüler auch darüber informiert werden wollten.
So konnten die angehenden Lehrer und Lehrerinnen nicht nur exemplarische Unterrichtserfahrungen im europ?ischen Ausland sammeln, sondern zugleich ein Bewusstsein für ihre eigene kulturelle und nationale Pr?gung entwickeln. Langfristig soll ihnen dieser Zuwachs an interkultureller Kompetenz dabei helfen, die kommenden Schülergenerationen auf das Lernen und Leben im zusammenwachsenden Europa vorzubereiten.
Auch nach Abschluss des Projekts, das Ende des Monats September offiziell ausl?uft, soll der europ?ische Austausch von Lehramtsstudierenden fortgeführt werden. Insbesondere mit den Partnern in Schweden, D?nemark, Finnland und Rum?nien ist der weitere Austausch von Praktikanten bereits fest verabredet. So werden auch künftige Paderborner Studenten-Jahrg?nge von den Projekterfahrungen profitieren und ihre Europakompetenz erweitern k?nnen; vorausgesetzt allerdings, den beteiligten Institutionen gelingt die Einwerbung der erforderlichen Stipendien.
Prof. Dr. Maria Anna Kreienbaum, die Koordinatorin des LinE- Projekts wird sich hieran in Paderborn allerdings nicht mehr aktiv beteiligen, da sie bereits seit Oktober 2006 an der Bergischen Universit?t Wuppertal t?tig ist. Dem Thema Europa wird sie aber auch an ihrer neuen Wirkungsst?tte verbunden bleiben, schlie?lich wurde ihr Anfang September der Projektantrag ?EULE – Europa lernt“ im Rahmen des EU-Programms ?Lebenslanges Lernen“, bewilligt. Hier wird sie mit den Partnern aus D?nemark und Finnland weiterhin zusammen arbeiten. Die beteiligten Institutionen der Universit?t Paderborn setzen hingegen auf die n?chste Ausschreibungsrunde dieses EU-Bildungsprogramms, für das sie derzeit einen Antrag vorbereiten.
Und die Studierenden: Einige von ihnen blicken inzwischen noch weiter in die Ferne, so wie Judith Knappstein, die im Rahmen des LinE Projekts als erste Praktikantin das rum?nische Schulwesen erkundete. Für sie steht zun?chst noch ein Praktikum in Namibia auf der Agenda, bevor sie, um diese internationalen Erfahrungen bereichert, in Deutschland als Lehrerin t?tig werden m?chte.