Paderborner Forscher um den Wirtschaftsp?dagogen Prof. Dr. Peter F. E. Sloane und Projektkoordinator Dr. Elmar Janssen von der Universit?t Paderborn lassen der rasanten Entwicklung der Industrie 4.0 nun die Berufsbildung 4.0 folgen. Dabei ergeben sich tiefgreifende Konsequenzen für die Besch?ftigten sowie für Lehrende in Berufskollegs, Ausbilder in Betrieben und Prüfer in den ?rtlichen Kammern. Im Projekt ?Qualifizierung des beruflichen Ausbildungs- und Prüfungspersonals als Gelingensbedingung für die Berufsbildung 4.0“, gef?rdert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), untersuchen die Paderborner Bildungsexperten, wie alle Beteiligten auf Digitalisierungsprozesse vorbereitet werden k?nnen. Das F?rderprojekt l?uft seit Anfang November 2017 und hat eine Laufzeit von neun Monaten.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt mache enorme Fortschritte. Konsequente, allumfassende Vernetzung und interaktiver Austausch in Echtzeit ver?nderten im Zeichen von Industrie 4.0 die Produktion in all ihren Facetten. Das reiche von der Planung über die Steuerung bis zur Fertigung und Distribution. W?hrend die Fabrik der Zukunft immer konkretere Formen annehme, hinke die Entwicklung der beruflichen Bildung im Geist des 20. Jahrhunderts hinterher, obwohl sich Berufsbilder ?hnlich rasant ver?nderten wie die Produktion. Das wollten sie ?ndern, so die Paderborner Wirtschaftsp?dagogen.
Peter F. E. Sloane zur Problemstellung und Ausgangsfrage des Projekts: ?Unter dem Stichwort Digitalisierung untersuchen wir zun?chst die Ver?nderungen, die sich aufgrund der rasanten Entwicklungen in den Informations- und Kommunikationstechnologien in Wirtschaft und Gesellschaft ergeben. Diese Ver?nderungen in der modernen ?Cyber physical factory“ beziehen sich letztlich auf das Verh?ltnis von ?intelligenten“ technischen Objekten auf der einen und menschlicher Aufgabenbew?ltigung auf der anderen Seite. Im Trend zeigt sich eine Verlagerung von humanen Arbeitsteilen auf technische Systeme mit dem Abbau repetitiver T?tigkeiten oder Routinen und dem Aufbau kontrollierender T?tigkeiten durch den Menschen.“
Typische Herausforderungen für die arbeitenden Menschen im Zeichen von Industrie 4.0 sind Prozesswissen, Problemerkennung und Fehlerbehebung, Generalisten- und Expertenwissen, Beherrschung sozial-kommunikativer Kompetenzen, h?here Theorieanforderungen, lebenslanges Um- und Neulernen und m?glichst unternehmerisches Denken. Sloane verweist angesichts dieser Mammutaufgaben auf den bestehenden Mangel, wonach es eine Fokussierung auf die Entwicklung der beruflichen Ausbilder, die zugleich die relevanten Handlungsebenen ?Bildungsmanagement“ und ?didaktische Gestaltung“ in den Blick nimmt, noch nicht gebe. Hier setze nun die Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Paderborner Wirtschaftsp?dagogen unter der Fragestellung an: Wie ver?ndern sich die Arbeitsorganisationen innerhalb der Mensch-Maschinen-Beziehungen und welche Konsequenzen ergeben sich durch die Digitalisierung für die p?dagogische Arbeit in den Schulen und Betrieben?
Text/Foto: Dr. Reinhard Schwarz