Ermutigende Signale für die heimische Wirtschaft: Gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) ermittelte Stefan Schwan, Leiter des International Office der Universit?t Paderborn, dass 75 Prozent der ausl?ndischen Studierenden ihre Entscheidung, in Paderborn zu studieren, mit dem Interesse an einer Berufst?tigkeit in Deutschland begründen.
Der ehemalige Paderborner Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz (jetzt Universit?t Bamberg) und Stefan Schwan riefen daraufhin das Projekt ?InRegio“ ins Leben, das ausl?ndische Studierende mit dem Arbeitsleben und der Kultur des Gastlandes vertraut macht. Das erfolgreich angelaufene Projekt wird nun von der frisch zur Professorin berufenen Dr. Nicole Kimmelmann weiterentwickelt und betreut.
?Deutschland ist interkulturell“, zu diesem einhelligen Fazit kamen die ca. 30 Studierenden bei der InRegio-Abschlussveranstaltung am 21. Juli. Anhand von drei Projekten, die von der Volksbank Paderborn-H?xter-Detmold, der ?rtlichen IHK und der H?velhofer ELHA-Maschinenbau Liemke KG mitgetragen wurden, entwickelten die von erfahrenen Wirtschaftsmanagern gecoachten und von Wirtschaftsp?dagogen betreuten Studierenden L?sungsans?tze, die direkt von den nachfragenden Unternehmen und Institutionen umgesetzt werden k?nnen. So entwickelte der aus ?gypten stammende Maschinenbaustudent Samuel Ghobrial im Team mit anderen Studierenden für den Maschinenbauer ELHA ein Markteintrittskonzept für den chinesischen Markt. Dabei ging es vor allem um Aufdeckung und Kl?rung von rechtlichen Fragen und kulturellen Hemmschwellen.
Die Lettin Irina Kornejenkova samt Team bekam vom Personalleiter der Paderborner Volksbank Stefan Müller die Aufgabe, die Bedingungen und Voraussetzungen für die Rekrutierung gut ausgebildeter ausl?ndischer Fachkr?fte zu untersuchen. Das Team bestand neben ihr aus einem Bulgaren, einer Aserbeidschanerin und einer Russin. Dabei ermittelten sie zwar keine repr?sentativen, dennoch erhellende Zahlen: 41 Prozent der ausl?ndischen Studierenden brechen ab, aber immerhin 30 Prozent bemühen sich ein ganzes Jahr lang um einen Job in Ostwestfalen-Lippe. Stefan Müller lobte die hohe Motivation der Studierenden und sieht das Engagement seines Kreditinstituts in dem gesellschaftlichen Auftrag begründet, dem sich die Volksbanken verschrieben h?tten: ?Sich mit dem hier offengelegten hohen Ausbildungsstand der ausl?ndischen Studierenden zu besch?ftigen und so dem Personalwesen neue Impulse zu geben, das passt perfekt zu unserem Gesch?ftsmodell.“
Marym Amirsalehi, Maschinenbaustudentin aus dem Iran, berichtete gemeinsam mit ihrer chinesischen Kollegin in einer sehr lebendig vorgetragenen Pr?sentation über das Zustandekommen eines ?Kulturleitfadens“, der die kulturellen Eigenheiten von Deutschen und Chinesen aufzeigt und daraus ableitend Verhaltensregeln für den richtigen Umgang im Gesch?ftsverkehr gibt. Das geht schon los bei der Begrü?ung: Chinesen wollen liebend gerne über die Familiensituation sprechen, Deutsche wollen am liebsten gleich zur Sache, dem Gesch?ft, kommen. Der Chinese erwartet, dass zun?chst der Rangh?here begrü?t wird, der Deutsche deutet eventuell zuerst auf eine anwesende Frau. Auftraggeber des Leitfadens, der neben den kulturellen Aspekten auch den Markteintritt deutscher Unternehmen in China zum Thema hat, war Jürgen Behlke, Gesch?ftsführer der IHK-Zweigstellen Paderborn und H?xter.
In ihren abschlie?enden Worten verwies Prof. Dr. Nicole Kimmelmann noch einmal auf die Bedeutung, die das Projekt InRegio für die Region habe: ?Wir machen immer wieder aufs Neue die Erfahrung, wie sehr sich die ausl?ndischen Studierenden auf unsere Region fokussieren, wenn wir ihnen eine Perspektive aufzeigen k?nnen. InRegio leistet das in idealer Weise, indem wir diese Studierenden mit der Region, ihren Unternehmen, kulturellen Institutionen und den Menschen generell vernetzen. Unsere Ergebnisse sind so ermutigend, dass wir mittelfristig planen, dieses Projekt dauerhaft ins Lehrangebot der Universit?t Paderborn zu integrieren.“