Am 19. und 21. Juni spielt das Hochschulorchester Paderborn mit seinem Dirigenten Steffen Schiel ein Konzertprogramm "Aus der Neuen Welt": Appalachian Spring von Aaron Copland, Béla Bartóks Concerto für Viola und Orchester sowie die 9. Sinfonie von Antonín Dvo?ák, der dieser Komposition selber den Namen "Aus der Neuen Welt" gegeben hat. Die Konzerte im Audimax der Universit?t (Montag, 19.6.) und der PaderHalle (Mittwoch, 21.6.) beginnen jeweils um 20.00 Uhr.
Dvo?áks 9. Sinfonie geh?rt wohl zu den am h?ufigsten aufgeführten Werken der sinfonischen Literatur überhaupt. Dvo?ák schrieb zu seiner Sinfonie, "der Einfluss Amerikas sei darin zu entdecken". Was nun aber genau das amerikanische seiner Komposition ausmacht, darüber streiten seit jeher die Musik-Gelehrten. H?ufig angeführte Argumente sind u.a. die verwendete Pentatonik und die Synkopierungen einzelner Motive, beides wird aber ebenso in der slawischen und b?hmischen Volksmusik verwendet. Sogar ganze Melodiezitate wurden in die 9. Sinfonie hineininterpretiert, so z. B. "Swing low, Sweet Chariot", er selber stellte aber fest: "Ich habe keine einzige von diesen Melodien verwendet"!
Auch das Concerto für Viola und Orchester von Béla Bartók - es wird sein 125. Geburtstag gefeiert - ist keine origin?r amerikanische Musik, entstand aber vom 1940 in die USA emigrierten ungarischen Komponisten in der "Neuen Welt". Zwei Wochen vor seinem Tod im Jahre 1945 war das Konzert "im Entwurf fertig" und Bartóks Schüler Tibor Serly unternahm dann den schwierigen Versuch der Vervollst?ndigung auf der Grundlage von Bartóks recht unübersichtlichen Kompositionsskizzen. Der Bartók-Forscher Gy?rgy Kroó h?lt das Werk für eine "Komposition von Tibor Serly, geschrieben auf Grund von Themen, Skizzen und Ideen Béla Bartóks"! Wie das unvollendet gebliebene Mozart-Requiem erf?hrt auch Bartóks Violakonzert in der heutigen Zeit neue Vollendungsversuche. Wer der kompositorischen Idee des Komponisten am n?chsten kommt, wird aber auf ewig ungekl?rt bleiben.
Den ?u?erst anspruchsvollen Solopart übernimmt die 22-j?hrige Véronique Bastian, Studentin bei Professorin Diemut Poppen an der Hochschule für Musik Detmold. Véronique Bastian spielte u. a. im Gustav-Mahler-Jugendorchester, beim Jeunesses-Musicales-Weltorchester und der Jungen Deutschen Philharmonie. 365体育_足球比分网¥投注直播官网 besuchte Meisterkurse bei Rainer Moog, Jürgen Kussmaul, Andras Schiff (Kammermusik), und Reinhard Goebel (historische Aufführungspraxis) u .a. Seit September 2005 ist sie Mitglied der Akademie des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Allein die Konzerter?ffnung ist echt amerikanisch: Aaron Coplands Ballettmusik Appalachian Spring - ein Jahr vor Bartóks Violakonzert auch als sinfonische Suite fertig gestellt - enth?lt nun endlich die amerikanischen Volksmusikelemente und -melodien, die in Dvo?áks Sinfonie hineingedichtet wurden.
Karten für die beiden Konzerte erhalten sind erh?ltlich in der Universit?t Paderborn, Raum S0.111, Tel. 05251-60-3570 (nur für das Audimaxkonzert), beim Ticket-Center, Marienplatz 2a, Tel. 05251-299750 sowie jeweils an der Abendkasse.