Stephan Berg (18), Schüler des Go­er­del­er Gym­nas­i­ums, ex­per­i­mentiert und forscht im Schüler­labor – Die Uni­versit?t un­ter­stützt ihn bei sein­er Fachar­beit für den Leis­tung­skurs Chemie

Besonders begabte, interessierte und motivierte Schüler stehen mit ihrem Wissenshunger w?hrend des Schulunterrichts oft allein da. Im neuen Schülerlabor der Universit?t Paderborn k?nnen sie nun ihr ganzes Potenzial aussch?pfen. Einer von ihnen ist Stephan Berg. Er geht in die zw?lfte Klasse des Goerdeler Gymnasiums, im kommenden Jahr wird er sein Abitur machen. Im Anschluss will er Chemie studieren.

?Ich habe mich schon immer für das Fach Chemie interessiert. Bereits auf der Realschule hatte ich Chemie als Schwerpunktfach. Nach dem Schulwechsel aufs Gymnasium habe ich mich entschieden, Chemie als Leistungskurs mit ins Abitur zu nehmen“, berichtet der Schüler. Derzeit arbeitet er an einer Facharbeit für den Leistungskurs Chemie. Unterstützt wird er durch das Schülerlabor der Universit?t. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Hubert Stenner, Fachbereich Technische Chemie, steht dem Schüler mit Rat und Tat zur Seite.

?Vor einigen Monaten mussten wir uns ein Thema für unsere Facharbeit überlegen und ich wusste sofort, dass ich diese in der Chemie schreiben werde“, sagte Berg. Vergangenes Jahr hatte er ein Schülerpraktikum in der Universit?t im Department Chemie absolviert. Sein Praktikumsbetreuer war Dr. Hubert Stenner. Dieser hatte ihm angeboten, sich mit Fragen stets an ihn zu wenden, gleichzeitig k?nnte er auch die R?umlichkeiten der Chemie nutzen. ?In der Zeit habe ich eine Chemie kennengelernt, die viel genauer und anspruchsvoller als in der Schule war. Das hat mir riesigen Spa? gemacht, gleichzeitig bekam ich einen Einblick in das Wissenschaftliche. Ich habe u. a. verschiedene Methoden kennengelernt, die Güte eines Gew?ssers im Labor anhand von Versuchen zu bestimmen.“ So sei die Entscheidung gefallen, die im Praktikum angefangenen analytischen Untersuchungen der Pader in seiner Arbeit zu vertiefen. Gemeinsam mit seiner Lehrerin Beate Nieke sei die Idee entstanden, zu untersuchen, ob eine Umleitung der Pader um den Padersee aus chemischer Sicht sinnvoll ist.

?Da unsere Schule keine geeigneten Messger?te für die Tests besitzt, setzte ich mich mit Herrn Stenner in Verbindung. Ich bin sehr froh darüber, dass mir die Universit?t die n?tigen Apparaturen und die R?ume zur Verfügung stellt. Das ist wirklich fantastisch, dass Schülerlabor ist eine wirklich tolle Sache“ so Berg. Dr. Hubert Stenner zeigt sich begeistert vom Eifer des Gymnasiasten: ?Er ist der Prototyp der Schüler, die wir für die Chemie begeistern wollen. Er leistet tolle Arbeit.“ Eine besondere Leistung sei, dass er den nagelneuen Probeentnahme-Koffer so ausgezeichnet eingesetzt h?tte. Das sei nicht selbstverst?ndlich, schlie?lich habe er sich das Wissen selbstst?ndig erarbeitet.

Die Analyse der Daten hat dem 18-j?hrigen auch schon ein erstes Ergebnis beschert. ?Aus chemischer Sicht macht eine Umleitung der Pader um den Padersee keinen Sinn. Das zeigen eindeutig die Probeentnahmen“, urteilt Berg.

?Seit dem Bestehen des Schülerlabors zeigt sich, dass Schüler sehr gerne experimentieren“, so Stenner. In Deutschland gebe es sehr wenige Nachwuchskr?fte für Naturwissenschaften. Daher sei es wichtig, junge Menschen so früh wie m?glich für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Die Universit?t und das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) versuchen dies durch das Schülerlabor. Schulen, Kinder und Jugendliche bekommen so einen umfassenden und interdisziplin?ren Einblick in die Zusammenh?nge der sogenannten MINT-F?cher.

Text und Foto: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation

Foto (Universit?t Paderborn, Patrick Kleibold): Dr. Hubert Stenner und Stephan Berg pr?sentieren den Entnahmekoffer zur Untersuchung von Gew?ssern.
Foto (Universit?t Paderborn, Patrick Kleibold): Dr. Hubert Stenner und Stephan Berg pr?sentieren den Entnahmekoffer zur Untersuchung von Gew?ssern.
Foto (Universit?t Paderborn): Stephan Berg bei der Entnahme von Gew?sserproben am Einlauf der Pader in den Padersee.
Foto (Universit?t Paderborn): Stephan Berg bei der Entnahme von Gew?sserproben am Einlauf der Pader in den Padersee.