Mit­twoch, 2.6., 18.00 Uhr, H?r­saal H1: Vor­trag von Prof. Dr. Mech­thild Bereswill (Uni­versit?t Kas­sel) zum Ver­h?lt­nis von M?nn­lich­keit und Ge­walt

Am kommenden Mittwoch (02.06) h?lt die Soziologin und Geschlechterforscherin Prof. Dr. Mechthild Bereswill (Universit?t Kassel) im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschlechtertheorie und -forschung in verschiedenen Disziplinen II einen Vortrag zum Thema ?M?nnlichkeit und Gewalt. Geschlechtertheoretische Reflektionen und empirische Einsichten“, zu dem interessierte H?rerInnen aller Fakult?ten herzlich eingeladen sind.

Die politische Thematisierung und wissenschaftliche Untersuchung von Gewalt im Geschlechterverh?ltnis ist eines der frühen Felder der Frauen- und Geschlechterforschung. Aufgedeckt und kritisch hinterfragt wurde der enge und kulturell als ?normal“ geltende Zusammenhang von M?nnlichkeit und Gewalt, eine Perspektive, die sich auch in gegenw?rtigen Ans?tzen der M?nnlichkeitsforschung findet, die ebenfalls nach dem Zusammenhang von M?nnlichkeitskonstruktionen und Gewalt fragen. Auch empirisch scheint diese enge Beziehung fraglos, wenn wir beispielsweise die Tatverd?chtigenstatistiken oder die Insassenzahlen des Strafvollzugs betrachten: M?nner fallen sehr viel h?ufiger als Frauen durch ?ffentliche Gewalt auf. Solche Befunde werfen aber viele offene Fragen zum Zusammenhang von Gewalt und Geschlecht auf und ?beweisen“ keineswegs, dass M?nnlichkeit und Gewalt bruchlos zusammenh?ngen. Es stellt sich vielmehr die Frage, wie gesellschaftliche Konstruktionen von Geschlechterdifferenz in die Handlungsmuster von Menschen einflie?en und welche Bedeutung Gewalt vor diesem Hintergrund gewinnt. Dabei gilt es, bestehende Zuschreibungen wie M?nnlichkeit = T?terschaft und Weiblichkeit = Opfer nicht weiter fortzuschreiben, sondern zu weiteren Differenzierungen zu gelangen. Mit diesem Ziel wird im geplanten Vortrag zun?chst eine Reflexion von theoretischen Annahmen zu M?nnlichkeit und Gewalt vorgenommen und es werden Ergebnisse eigener Forschungen zur Diskussion gestellt.
 

Verena Wecker, Zentrum für Gender-Studien in Lehre und Forschung (ZG)

Foto: Prof. Dr. Mechthild Bereswill
Foto: Prof. Dr. Mechthild Bereswill