30 Jahre lang war Dr. Rolf Breuer als Professor für Englische Literaturwissenschaften an der Universit?t Paderborn t?tig. Mit dem Ende des Wintersemesters tritt er seinen wohlverdienten Ruhestand an. ?Ich bin der Letzte aus der Gründergeneration des Instituts für Anglistik und Amerikanistik an der Universit?t. Wir haben es damals auf die Landkarte gesetzt und in einigen Rankings auf die vorderen Pl?tze in Deutschland geführt“, so Prof. Breuer. Mit ?wir“ meint er den Gründungsrektor Prof. Dr. Broder Carstensen sowie Prof. Dr. Rainer Sch?werling und Prof. Dr. Peter Freese.
Breuer über seine ehemaligen Kollegen: ?Prof. Carstensen ist besonders durch sein Anglizismen-W?rterbuch unvergessen, in Paderborn auch durch seine Vortr?ge über die W?rter des Jahres und als erster Rektor der Universit?t bzw. damaligen Gesamthochschule. Prof. Sch?werling hat mit dem Corvey-Projekt für die Geisteswissenschaften das seinerzeit gr??te von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gef?rderte Projekt in den Geisteswissenschaften nach Paderborn geholt, und Prof. Freese ist bei den deutschen Gymnasiallehrern der bekannteste Amerikanist. Ich selbst bin besonders erfreut über die recht erfolgreiche Nachwuchsf?rderung an meinem Lehrstuhl. Viele meiner Studenten, Doktoranden und Mitarbeiter arbeiten inzwischen als tüchtige Lehrer, Assistenten, Direktoren und Professoren an anderen Universit?ten. Wir waren ein gutes Team“, blickt Breuer zurück.
Geboren 1940, absolvierte der gebürtige Wiener ein Studium der Anglistik, Romanistik und Philosophie in Bonn und wurde 1967 in G?ttingen zum Dr. phil. promoviert. 1975 folgte die Habilitation in Regensburg, ehe er nach Gastprofessuren in Amherst/Massachusetts sowie Bamberg und Marburg schlie?lich im Jahr 1979 an die Universit?t Paderborn wechselte. Dort etablierte er sich schnell als begeisterter Forscher in Sachen Englische Literaturwissenschaft mit den Schwerpunkten Elisabethanische Trag?die, Theorie der Trag?die, englische Romantik. Auch hat er viele Verwaltungsaufgaben übernommen, z. B. als Dekan.
Seine Begeisterung für die englische Sprache hatte sich bereits w?hrend eines Englandaufenthalts in den 50er Jahren entwickelt. ?Ich war damals sofort von der Landschaft, den Menschen und der Sprache beeindruckt“, meint Prof. Breuer. In der Grünen Insel Irland und dem Literaturnobelpreistr?ger Samuel Beckett fand er weitere Forschungsschwerpunkte, zu denen er zahlreiche Publikationen ver?ffentlichte.
Trotz seiner Emeritierung wird der 68-J?hrige der Universit?t Paderborn nicht ganz verloren gehen. ?Ich werde weiterhin eine Lehrveranstaltung pro Semester anbieten und natürlich meine Prüflinge und Doktoranden betreuen. Zudem m?chte ich noch ein oder zwei Bücher schreiben“, hat sich Prof. Breuer auch für seinen Ruhestand bereits einiges vorgenommen. Seinen Nachfolgern wünscht er derweil ?viel Glück. Das Institut ist ausgelastet und gut aufgestellt. Die Kollegen sind jung und engagiert. Ich sehe die Zukunft positiv.“
Bei einem Empfang zur Emeritierung von Prof. Breuer wurden vor vielen G?sten seine Leistungen und menschlichen Qualit?ten durch mehrere Festredner gewürdigt. Dabei sprachen Pr?sident Prof. Dr. Nikolaus Risch, Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott, Hochschulrat, Dekan Prof. Dr. Volker Peckhaus, Prof. Dr. Christoph Ribbat, Institutssprecher Anglistik/Amerikanistik sowie Prof. Dr. Martin Middeke, Universit?t Augsburg.