Am Samstag, 4. November, findet von 9 bis 17 Uhr die 30. Jahrestagung des Historischen Instituts der Universit?t Paderborn zum Thema ?Fremd(e) – Faszination, Ablehnung, Anverwandlung“ statt. Alle Interessierten sind eingeladen, an der Veranstaltung in H?rsaal O1 teilzunehmen. Es wird um Anmeldung bei Dr. Maria Harnack unter Tel. 05251/ 60 54 62 oder per Mail an mharnack@mail.upb.de gebeten. Das vollst?ndige Programm und weitere Informationen gibt es unter: www.kulturerbe-forschung.de.
Mitveranstalterin Prof. Dr. Eva-Maria Seng erkl?rt: ?Nichts und niemand ist aus sich selbst heraus fremd. Fremdheit erscheint in unterschiedlichem Ma?e abh?ngig von der realen oder imaginierten Identit?t einer Einzelperson oder Gruppe. Sowohl Personen als auch Tiere, Orte oder Dinge k?nnen aufgrund zeitlicher oder r?umlicher Distanz als fremd aufgefasst werden. Die Begegnung mit Fremdem l?st Verunsicherung und h?ufig auch ambivalente Gefühle zwischen Faszination und Bedrohung aus. Zur Aufl?sung dieser Irritation haben Menschen schon immer mannigfaltige Formen des Umgangs gefunden – von der Zurückweisung über die Akzeptanz bis zur produktiven Vereinnahmung.“ Ziel der Tagung ist es, mit Fallbeispielen aus Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Theologie und Linguistik die Mechanismen der Hervorbringung von Fremdheit und Zugeh?rigkeit durch individuelle oder kollektive, wandelbare Ordnungskategorien zu diskutieren und die willkürliche Bevorzugung, Marginalisierung oder Ablehnung, die sich bis zur destruktiven Fremdenfeindlichkeit auswachsen kann, zu problematisieren.
Nach einer geschichtswissenschaftlichen Einführung in die Thematik durch Dr. Christin Hansen (Paderborn) geht Prof. Dr. Britt-Marie Schuster (Paderborn) dem Fremden aus diskurslinguistischer Perspektive am Beispiel von aktuellen (Post-)Migrationsdiskursen nach. Anschlie?end wertet Prof. Dr. Eve-Marie Becker (Münster) aus, wie die Frage nach ?dem/der Anderen“ im Neuen Testament verhandelt wird. Es folgen Beitr?ge von Prof. Dr. i.R. Klaus-Michael Bogdal (Bielefeld) zu historischen Erscheinungsformen des Antiziganismus bis zur Gegenwart und von Christin Fleige M.A. (Nürnberg) zu ?V?lkerschauen“. Wie stereotype Vorstellungen seit dem 19. Jahrhundert die Wahrnehmung pr?gen, reflektieren Prof. Dr. Korinna Sch?nh?rl (Paderborn) am Beispiel Griechenlands und Robin Leipold M.A. (Radebeul) am Verh?ltnis der Deutschen zu ?ihren Indianern“. Schlie?lich stellt Prof. Dr. Bettina Wahrig (Braunschweig) in ihrem Vortrag anhand ausgew?hlter Beispiele der materiellen Kultur die transregionale Geschichte arzneilicher Substanzen dar.