Am Dienstag, 28. Mai, 20 Uhr, h?lt Prof. Dr. Dorothea Weltecke, Goethe-Universit?t Frankfurt, im H?rsaal 2 der Theologischen Fakult?t Paderborn, Kamp 6, einen Vortrag über ?Religi?se Gewalt im Mittelalter“. Organisiert wird die Veranstaltung vom Historischen Institut der Universit?t Paderborn und dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens/Abteilung Paderborn.
Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage, inwieweit man religi?se Gewalt auf den Absolutheitsanspruch der Religionen zurückführen kann und damit die Religion selbst die Ursache der Gewalt darstellt. Dabei wird es um den Beitrag gehen, den die Geschichtswissenschaft, über die Untersuchung von einzelnen Gewaltakten hinaus, dazu leisten kann, die Beziehung zwischen Ideologie und konkreten Gewaltereignissen genauer zu fassen. Ausgangspunkt für die ?berlegungen sind religi?se Kriege wie Kreuzzüge und Dschihad, aber auch die Formen der religi?sen Gewalt, die sich gegen die andersreligi?se Bev?lkerung in den jeweiligen christlichen oder islamischen Herrschaften im Mittelalter richtete. Mit diesem Thema greift Weltecke einen wichtigen Aspekt aus ihrem aktuellen Forschungsprojekt über die Religi?se Komplexit?t und die Entstehung der Religionen (8. bis 15. Jahrhundert) auf, für das sie unl?ngst mit dem Fellowship am Historischen Kolleg München ausgezeichnet wurde.
Weltecke lehrt seit 2017 an der Goethe-Universit?t Frankfurt und leitet zugleich die Forschungsstelle für Aram?ische Studien. Die Geschichte der Religionen, die lateinischen und orientalischen Kirchen im Orient sowie die religi?sen Devianzen im Mittelalter bilden ihre Arbeitsschwerpunkte. Einen Namen hat sie sich vor allem mit ihrem Buch über Atheismus und Unglauben im Mittelalter gemacht.