?S­port für En­twicklung und Frieden“: Forschung­s­pro­jekt der Uni­versit?t Pader­born fok­ussiert En­twicklung­szusammen­arbeit durch Sport

 |  Forschung

Die aktuell stattfindende Fu?ball-Europameisterschaft verbindet Menschen weltweit. Dabei machen Regenbogen-Kapit?nsbinden, (nicht) beleuchtete Stadien und Knief?lle auch auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam. Wie Sport gesellschaftliche Ver?nderungen forcieren und als Mittel der Entwicklungszusammenarbeit eingesetzt werden kann, steht im Zentrum eines Projekts, an dem neben internationalen Partnern auch Wissenschaftler*innen und Studierende der Universit?t Paderborn beteiligt sind. ?Global Sport for Development and Peace Knowledge Collaborative: Using sport as a tool for social change“ (GloKnoCo) – so der Titel des Projekts – zielt darauf ab, durch Sport weltweite Unterschiede in der sozio?konomischen Entwicklung abzubauen sowie Theorie und Praxis besser zu verzahnen.

Das auf drei Jahre angelegte und im Rahmen des EU-Programms ERASMUS+ gef?rderte Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich ?Inklusion im Sport“ der Universit?t Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Radtke, der Universit?t Brighton in England, der Palack? Universit?t Olomouc in Tschechien sowie verschiedenen internationalen Partner*innen aus dem sozialen Sektor. Im Sinne von ?Sport für Entwicklung und Frieden“ untersuchen und erproben sie seit zwei Jahren, wie Sportaktivit?ten dabei unterstützen k?nnen, Kompetenzen in Bereichen wie Konfliktl?sung, Gemeinschaftsbildung oder Inklusion zu vermitteln und die pers?nliche Entwicklung, insbesondere von benachteiligten Kindern und Jugendlichen, nachhaltig zu verbessern.

Sport als Mittel der Entwicklungszusammenarbeit

Dabei sei der im Projekt fokussierte Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis von besonderer Bedeutung, betont Dr. Marie Biermann, die im Bereich ?Sport in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit“ forscht und Verantwortliche des Projekts an der Universit?t Paderborn ist. ?Es ist leider oft so, dass das durch Studien gesammelte Wissen zwar in Fachzeitschriften ver?ffentlicht, aber mit den Organisationen, die es betrifft, nicht geteilt und praxisnah aufbereitet wird. Dabei ist das Erfahrungswissen der Organisationen immens wichtig, um Ergebnisse einordnen und zum Beispiel Handlungsempfehlungen für eine realistische Umsetzung geben zu k?nnen.” Biermann m?chte den Studierenden au?erdem n?herbringen, dass Menschen und Organisationen weltweit voneinander lernen k?nnen: ?Daher ist es wichtig, von Entwicklungszusammenarbeit und nicht von Entwicklungshilfe zu sprechen. Die Diversit?t der Teilnehmenden in diesem Projekt ist meines Erachtens ein gro?er Gewinn: Wir alle k?nnen voneinander lernen.”

Aktuell findet die zweite Runde des Projekts online statt. In mehreren Veranstaltungen erwerben die Studierenden aus Deutschland, England und Tschechien neues Wissen aus dem Bereich ?Sport für Entwicklung und Frieden“, arbeiten in internationalen Gruppen mit den Kooperationspartner*innen, diskutieren aktuelle Probleme und lernen an verschiedenen Beispielen aus der Praxis, wie Sport zur L?sung gesellschaftspolitischer Herausforderungen beitragen kann. Im M?rz 2022 sollen Studierende aus England und Tschechien sowie internationale Partner*innen aus der Praxis für einen einw?chigen Intensivkurs nach Paderborn kommen. Gemeinsam mit Studierenden der Universit?t Paderborn wollen sie diskutieren, inwieweit Sport als Mittel der Entwicklungszusammenarbeit genutzt werden kann.

 ?Von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren“

Für Nicola Scholl, Direktorin und Gründerin von ?Play Handball“ war es der Austausch, der sie dazu bewogen hat, im GloKnoCo-Projekt als Praxispartner der Universit?t Paderborn mitzuwirken. Ihre Organisation ?Play Handball“ ist in Südafrika sowie Kenia aktiv und nutzt den Handballsport für die pers?nliche Entwicklung des Einzelnen sowie für die sozio?konomische und gemeinschaftliche Entwicklung im breiteren Kontext. ?Die Zusammenarbeit mit der Universit?t in Paderborn in dem GloKnoCo-Projekt gibt uns zum einen die M?glichkeit, von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu profitieren, zum anderen hilft uns der Austausch in diesem Netzwerk, unsere Ans?tze zu reflektieren und anzupassen. Ich freue mich sehr, dass wir dabei sind, und hoffe, dass diese Zusammenarbeit vor allem zu verbesserten Ma?nahmen für unsere Zielgruppe, sprich junge Trainer*innen, Kinder und Jugendliche in benachteiligten Gegenden im südlichen Afrika, beitr?gt”, so Scholl.

Weitere Informationen zum Projekt: gloknoco.net

Foto (Heiko Appelbaum): Dr. Marie Biermann von der Universit?t Paderborn sieht Sport als Mittel, um die pers?nliche und gesellschaftliche Entwicklung zu f?rdern.

Contact