Uni­ver­si­t?t Pa­der­born: In­ge­ni­eu­ren ge­lingt in der op­ti­schen Nach­rich­ten­tech­nik welt­weit erst­mals elek­tro­ni­sche Ent­kopp­lung von Po­la­ri­sa­ti­ons­ebe­nen

Prof. Noé: "Verdoppelung der ?bertragungskapazit?t bei Glasfaser" - Ziel: Bessere Nutzung vorhandener Glasfaserkabel

Wissenschaftler des Instituts für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universit?t Paderborn haben erneut einen Durchbruch in der optischen Nachrichtentechnik erreicht. Es gelang jetzt die weltweit erste optische Echtzeit-Datenübertragung mit der so genannten "synchronen Quadratur-Phasenumtastung und Polarisationsmultiplex." Bei diesem innovativen Verfahren werden vier Informationseinheiten (Bit) gleichzeitig in ein Lichtsignal umgewandelt, das dann über Glasfaserkabel übertragen und vom Empf?nger verarbeitet wird.

Bereits im letzten Jahr war den Forschern um Prof. Dr. Reinhold Noé und Prof. Dr. Ulrich Rückert die weltweit erste optische Echtzeit-Datenübertragung mit "synchroner Quadratur-Phasenumtastung mit Standardlasern" gelungen, die gegenüber ?hnlichen Verfahren Reichweitenvorteile verspricht. Prof. Noé: "Bei der nun vorgenommenen Erweiterung auf so genanntes Polarisationsmultiplex werden zwei optische Signale gleicher Wellenl?nge innerhalb einer Glasfaser in senkrecht aufeinander stehenden Ebenen übertragen."

"Dadurch laufen doppelt so viele Daten über die Glasfaser wie sonst", so Noé. Den Forschern sei es nun erstmals gelungen, in Echtzeit diese Polarisationsebenen im Empf?nger elektronisch wieder voneinander zu entkoppeln, also Polarisationsdrehungen der Glasfaser rückg?ngig zu machen. Das Ergebnis l?sst sich sehen, denn von 100.000 übertragenen Bit wurden dabei im Durchschnitt gerade mal 5 Bit falsch detektiert. Wird eine zus?tzliche Fehlerkorrektur eingebaut, kann eine vollst?ndig fehlerfreie ?bertragung erreicht werden. Von Bedeutung in diesem Versuch ist vor allem, das schon bei der verwendeten Testdatenrate von 2.800.000.000 Bit pro Sekunde sehr schnelle, durch Bewegung der Glasfaser verursachte Polarisationsdrehungen auf elektronischem Weg schadlos ausgeglichen werden konnten.

Ihrem gro?en Ziel sind die Forscher damit wieder einen Schritt n?her gekommen. "Wir wollen auf jeder optischen Wellenl?nge eine Datenrate von 40.000.000.000 Bit pro Sekunde erreichen. Mit dem Verfahren k?nnen vorhandene Glasfaserkabel verbessert werden, ohne neue verlegen zu müssen", erl?utert Dipl.-Ing. Timo Pfau, der die Messungen vornahm. Die notwendigen Komponenten werden momentan innerhalb eines Europ?ischen Forschungsprojekts entwickelt, das von den Paderborner Elektrotechnikern koordiniert wird. Englischsprachige Infos im Internet sind aufrufbar unter http://groups.uni-paderborn.de/ont/synQPSK/index.htm.